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WE: Smugglers

"Joint (Ad)Venture" zwischen Stoner und Psychedelic Rock.

Seit 1993 und einer Reihe von Alben rocken WE quer durch ihre norwegische Heimat und haben es insbesondere mit Smugglers geschafft, die Landsmänner und -frauen von ihren Qualitäten als Rockband zu überzeugen. Somit scheint den vier Musikern die Zeit reif zu sein, nun auch den Europäern ordentlich einzuheizen.

Das Album beginnt rockig flockig, gibt sich mit entspanntem Stoner-Rock zufrieden und fährt diesen besonderen, dreckigen Gitarrensound vor, der als Passagier Chris Goss kutschiert, der als Produzent für den Klang der Scheibe verantwortlich zeichnet. Während die ersten drei Songs noch ziemlich einfach gehalten sind und hinter WE so richtig die legeren, abgebrühten Rocker vermuten lassen (Cosmic Biker RnR ist als diesbezüglicher Opener eine gute Wahl), so wird Smugglers zunehmend psychedelischer: Neue disharmonische Soundkonstrukte, synthetisierte Gitarren-Effekte und das Gefühl, irgendwo in den frühen 70er-Jahren versunken zu sein, mit einem Joint in der Hand, einem langhaarigen Blumenmädchen im Arm und einem zufriedenen, jedoch weltfremden Lächeln im Gesicht (Sassy Zazie). Der folgende Titelsong Smugglers zeigt die Band dann von ihrer musikalisch ausgereiftesten Seite, wenngleich die Eigenständigkeit ein wenig in Abfrage zu stellen ist, schließlich erinnert der fast zehnminütige Psychedelic Rock-Song nicht nur ansatzweise an PINK FLOYD. Trotzdem eine abwechslungsreiche Nummer mit viel Drive und genug Psycho-Kram. Doch mit letzterem übertreiben es WE gegen Ende des Albums ein wenig. Experimentell hin oder her – die letzten Songs lassen zunehmend eine erkennbare Linie vermissen, die der Hörer – zumindest im rauschfreien Zustand – verfolgen könnte. Mag gut sein, dass sich Smugglers bekifft um vieles anders und verständlicher anhört. Doch auch in nüchternem Zustand hat das Album seine Reize, insbesondere dank der überlangen Rock-Nummern On The Verge To Go und Smugglers – Joint hin, Joint her.

Veröffentlichungstermin: 21.04.2006

Spielzeit: 49:08 Min.

Line-Up:
Krisvaag – Drums
Don Dons – Guitars
Goshie – Bass
Thomas Felberg – Vocals

Produziert von Chris Goss & WE
Label: Rodeostar

Homepage: http://www.werock.org

Tracklist:
1. Cosmic Biker RnR
2. Sulphur Roast Stomp
3. Crawling Out Of The Wreckage
4. Wroom
5. Sassy Zazie
6. Smugglers
7. Lucid
8. Sugar & Cannabinoles
9. Lightyears Ahead
10. Catch Electrique
11. On The Verge To Go

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