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WE SELL THE DEAD: Heaven Doesn ́t Want You And Hell Is Full

WE SELL THE DEAD haben sich ins eigene Fleisch geschnitten: “Heaven Doesn ́t Want You And Hell Is Full” kann die Ansprüche, die vorab geweckt wurden, leider nicht so ganz erfüllen

WE SELL THE DEAD haben sich ins eigene Fleisch geschnitten: “Heaven Doesn ́t Want You And Hell Is Full” kann die Ansprüche, die vorab geweckt wurden, leider nicht so ganz erfüllen. Die Mischung aus klassischem Heavy Metal, ein bisschen poppigem Gothic Metal und Düster-Doom ist eingängig und catchy. Doch unterm Strich geht die Rechnung der Band um Niclas Engelin (IN FLAMES, ENGEL), Bassist Jonas Slättung (DRÖMRIKET), Drummer Gas Lipstick (ex-HIM, HALLATAR) und Sänger Apollo Papathanasio (SPIRITUAL BEGGARS, FIREWIND) nicht auf.

“Jack The Ripper würde sich bei WE SELL THE DEAD wohl fühlen”

Dabei fing alles so gut an: Gleich drei ziemlich gelungene Videos veröffentlichten WE SELL THE DEAD vorab. Die Band hat dazu einen sehr eigenen, reduzierten und grafischen Stil entwickelt, der einfach mal was anderes war und neugierig machte auf das Konzept der Band. “Hätte es im 19. Jahrhundert schon Metal gegeben, er hätte wie unsere Musik geklungen”, meint Bassist Bassist Jonas Slättung und setzt noch einen drauf: “Oder wäre Jack the Ripper durch die Zeit gereist, er wäre heutzutage unser Band beigetreten. WE SELL THE DEAD wäre mit Sicherheit seine erste Wahl gewesen und er würde sich bei uns wahrscheinlich sehr wohl fühlen.”

Hausmannskost statt Filetstücke

Im Intro zu ” Heaven Doesn ́t Want You And Hell Is Full” preist ein Metzger seine ungewöhnliche Fleischauswahl an – doch statt edler Filetstücke servieren WE SELL THE DEAD dann doch nur solide Hausmannskost. Sänger Apollo Papathanasio rückt mit einer Stimme und seiner Gesangstechnik jeden Song in Richtung Power Metal, mir fehlt da ein bisschen Abwechslung, da helfen auch angedoomte Riffs wie in “Imagine” oder “Echoes Of An Ugly Past” nicht weiter.

Mit “Turn It Over” wird’s dann gar ziemlich modern, Papathanasio zieht für ein paar Sekunden auch mal ein tieferes Stimmregister (steht ihm übrigens sehr gut) – letztendlich bleibt’s aber auch hier bei einer gut gemachten (Hardrock)Nummer. “Too Cold To Touch” und “Trust” sind die Quotenballaden, auch daran kann man technisch gesehen nix aussetzen. Allerdings kommt spätestens jetzt der Verdacht auf, dass hier vielleicht doch einiges am Reißbrett konstruiert wurde. Dabei haben WE SELL THE DEAD handwerklich alles richtig gemacht, doch es fehlt die Tiefe, die Würze und die Raffinesse. Ich finde in “Heaven Doesn ́t Want You And Hell Is Full” einfach nichts, was ich mit Jack The Ripper, Whitechapel und dem viktorianischen Zeitalter in London in Verbindung bringen könnte. Übrig bleibt ein Album, auf dem Profis ein paar ordentliche Songs veröffentlicht haben, das aber auch merkwürdig blutleer und seelenlos wirkt.

Veröffentlichungsdatum: 23.02.2018

Label: Ear Music/Edel

Line up
Niclas Engelin – Gitarre
Gas Lipstick – Drums
Jonas Slättung – Bass
Apollo Papathanasio – Gesang

WE SELL THE DEAD „Heaven Doesn’t Want You And Hell Is Full“ Tracklist

01. The Body Market
02. Echoes Of An Ugly Past (Video bei YouTube)
03. Leave Me Alone
04. Imagine
05. Turn It Over (Video bei YouTube)
06. Too Cold To Touch
07. Trust
08. Pale And Perfect (Video bei YouTube)
09. Silent Scream

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