Manchmal muss sich auch der härteste, trveste Norwegen-Black Metaller von seiner verzerrten Klampfe trennen. Dann braucht der Schwarzmetaller Wald, Runen und unverzerrte Meditationsklänge. Solche kredenzt beispielsweise das 2002 von Einar Kvitrafn Selvik ins Leben gerufene Projekt WARDRUNA, bei welchem er sich von seiner Tätigkeit bei Lärmtruppen wie GORGOROTH oder SAHG entspannt. Auch der im Blätterwald herumwirbelnde Gaahl (TRELLDOM, GORGOROTH) scheint diese Art der Entspannung bisweilen nötig zu haben und so erscheint mit Gap Var Ginnunga nun das verträumte Debüt für die zarteren Naturstreifzüge.
Das Resultat bewegt sich zwischen Ambient und rituellen Meditationsklängen. In Bjarkan dürfen es Maultrommeln und schamanenhafter Frauengesang sein, repetitive Trommeln betreten ebenfalls die Szenerie und hier und da kommen Gedanken an die Orgienszene in Eyes Wide Shut auf. Raserei, Gitarren und Gekreische gibt es bei WARDRUNA nicht, lieber führt man mit authentisch klingenden Ambient-Passagen zu körperlicher und selischer Entspannung bei der Hörerschaft. Oder aber entzückt die Hardanger Fiddle-Fans (etwa in Jara).
Insgesamt ist Gap Var Ginnunga also ein angenehm unkünstliches Album. Wem HAGALAZ RUNEDANCE zu wenig Ambient-orientiert war, dürfte bei WARDRUNA nichts falsch machen. Stromgitarren-Liebhaber sollten hingegen trotz des Line Ups Gap Var Ginnunga links liegen lassen…
Veröffentlichungstermin: 16.01.2009
Spielzeit: 51:57 Min.
Line-Up:
Lindy Fay Hella: Vocals
Gaahl (TRELLDOM, GORGOROTH): Vocals
Hallvard Kleiveland: Hardanger Fiddle
Kvitrafn (JOTUNSPOR, GORGOROTH, SAHG): Vocals, alle anderen Instrumente und Sounds
Produziert von Kvitrafn
Label: Indie Recordings / Soulfood
Homepage: http://www.wardruna.com
MySpace: http://www.myspace.com/wardruna
Tracklist:
1. Ár var alda
2. Hagal
3. Bjarkan
4. Løyndomsriss
5. Heimta Thurs
6. Thurs
7. Jara
8. Laukr
9. Kauna
10. Algir – Stien klarnar
11. Algir – Tognatale
12. Dagr