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WAR FROM A HARLOTS MOUTH: MMX

"MMX" ist das perfekte Bindeglied zwischen WAR FROM A HARLOTS MOUTH und ihrem nächsten Opfer – zwischen WAR FROM A HARLOTS MOUTH und dir.

WAR FROM A HARLOTS MOUTH suchen mal wieder einen Prügelknaben und gefunden haben sie diesen natürlich in uns, die wir unbedacht auf die Play-Taste gedrückt haben. Nur 33 Minuten dauert der neueste Wutanfall der Berliner und doch trifft er mit einer Intensität, dass uns die Auswirkungen die nächsten Nächte verfolgen dürften. Insofern ist die in “Insomnia” propagierte Schlaflosigkeit wörtlich zu nehmen. “MMX” drückt aufs Gas, lässt die teils schleppenden und von Beatdowns durchzogenen Strukturen des Vorgängers “In Shoals” weitgehend hinter sich und macht sich einen Spaß daraus, die neuronalen Synapsen mit dem Presslufthammer zu malträtieren, während sich die Organe von innen nach außen kehren.

Doch auch wenn die hochkomplexen, technisch fordernden Arrangements im Vordergrund stehen, hat “MMX” mehr zu bieten als Blastbeats, Gebrüll und heruntergestimmte Gitarren. “To Age And Obsolete” etwa webt Momente der Ruhe ins Klangbild ein und offenbart einen ähnlich jazzigen Charakter wie das an MESHUGGAH erinnernde Instrumental “Sleep Is The Brother Of Death”. Der Fahrplan ist also klar: Weniger Hardcore und dafür mehr vom Rest – progressiver, brutaler und verschachtelter agieren WAR FROM A HARLOTS MOUTH, verbinden in “The Polyglutamine Pact” brachialen Death Metal mit Grindeinflüssen, während Sänger Nico seinen Stimmbändern alles abverlangt.

“MMX” gleicht beizeiten einer kreativen Reizüberflutung

“MMX” ist gewiss keine Spazierfahrt, beizeiten sogar anstrengend ob der permanenten Reizüberflutung, doch bringt man die Geduld und vor allem den Willen mit, sich in diesen musikalischen Genozid hinein zu beißen, dann wird man schlussendlich mit einem kreativen Album belohnt, dessen wahren Wert man erst an den schlechtesten Tagen zu schätzen lernt. Dann ist der Sog aus knochenzermürbendem Geprügel, vertrackten Riffs und jazzigen Zwischenparts am motivierendsten, was sich auch im Höhepunkt “C.G.B. Spender” samt dem nachfolgenden Ruhepol “Sugarcoat” festmachen lässt. Ausgestattet mit einer selbstredend fetten Produktion , die aufgrund ihrer Digitalisierung jedes Detail erkennen lässt, ist “MMX” das perfekte Bindeglied zwischen WAR FROM A HARLOTS MOUTH und ihrem nächsten Opfer – zwischen WAR FROM A HARLOTS MOUTH und dir.

Veröffentlichungstermin: 29.10.2010

Spielzeit: 32:28 Min.

Line-Up:
Nico – Vocals
Simon – Guitars
Daniel – Guitars
Filip – Bass
Paul – Drums

Produziert von Florian Nowak und WAR FROM A HARLOTS MOUTH
Label: Lifeforce

WAR FROM A HARLOTS MOUTH “MMX” Tracklist

01. Insomnia
02. To Age And Obsolete (Video bei YouTube)
03. The Increased Sensation Of Dullness
04. Sleep Is The Brother Of Death
05. The Polyglutamine Pact
06. Cancer Man
07. C.G.B. Spender
08. Sugarcoat
09. Spineless
10. Recluse MMX
11. Inferno III/VI

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