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VISCERAL DAMAGE: Garden Of Mutilation

Zeit meine brandneue Schublade zu öffnen und VISCERAL DAMAGE reinzustopfen: Fahrstuhl-Death Metal.

Unser Captain hat – was Musik betrifft – fast immer Recht. Vergeblich suche ich nach Schwachstellen in seinen Reviews, einfach nur, um zu wissen, dass er sich auch mal irren könnte. Diesmal geht es um die Spanier VISCERAL DAMAGE. Was er den Spaniern zu ihrer MCD The Feast of Flesh gesagt hat ist nicht nur richtig, sondern er geht auch noch so weit, tatsächlich die Zukunft vorauszusehen, indem er knallhart an Besserungsmöglichkeiten für die Band zweifelt.

Denn nicht nur der Titel des neuen Werks, Garden Of Mutilation, klingt genauso platt und Klischee-getränkt, wie der des Vorgängers, sondern die Musik führt den Weg (natürlich und gnadenlos) fort. VISCERAL DAMAGE scheinen sich in einer Einbahnstraße zu befinden, die zu gleich auch Sackgasse ist.

Äußerst heftig und knüppelig, so klingt auch die aktuelle – und erste – Vollzeit-Scheibe der Band. Brutal, düster und vertrackt, das alles sind Eigenschaften, die man doppeldeutig verwenden kann. VISCERAL DAMAGE zeigen uns die negative Seite dieser Sache. Wenn es Hooklines gäbe, dann würden die Haken auch diesmal nicht hängen bleiben, sondern dir das Fleisch glatt von den Knochen reißen, so derb, aber auch so nebensächlich geht die Band zu Werke. Als netter Mensch kann man zwar irgendwie spüren, wie die Band darum bemüht ist mehr zu geben, aber die fiese Seite in einem spürt dann doch, dass sie es nicht so ganz schafft. Trotz Deal auf X-treem kann die Platte einfach nicht überzeugen.
So ist das Teil zwar nicht schlecht, aber eben ziemlich flach. Fahrstuhl-Death Metal. Hört man gerne mal, erkennt man aber hinterher nie wieder. Und das auch, obwohl die Vocals wirklich richtig gut donnern. Der Mann kann grunzen, das steht fest. Schade ist, dass die grabestiefen Grunts immer im selben Schema bleiben und auf dem Klang-Teppich der gleichförmigen Songs einherschweben, wie ein Ferrari Testarossa auf den Schlagloch-durchzogenen Kopfsteinpflasterstraßen einer heruntergekommenen französischen Kleinstadt. Und dieses Beispiel passt wahrscheinlich auch perfekt auf den Sound, der auf Garden Of Mutilation herrscht. Der ist, gelinde gesagt, durchtrieben und hilft der Band nicht gerade ihr schwer verdauliches Süppchen an den Mann zu bringen. Schade, denn spielen können die Jungs (auch wenn der Schlagzeuger ab und an mal etwas stolpert) ganz sicher, nur am Songwriting sollte man noch etwas feilen.

Veröffentlichungstermin: 15. 09. 2004

Spielzeit: 35:53 Min.

Line-Up:
Oscar – Vocals

Toni – Guitar

Harold – Guitar

Luis – Bass

Santi – Drums
Label: X-treem Music

Homepage: http://www.visceraldamage.com

Email: info@visceraldamage.com

Tracklist:
01. Dantesque Landscape Of A Hell (intro)

02. In Advanced State Of Decomposition

03. Hammer Massacre

04. Cannibal Semen

05. Garden Of Mutilation

06. Maggots Under Skin

07. Necrorganic Ingestion

08. Lost, Tired & Forgotten (instrumental)

09. Empire In Decadence

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