VIGILIA SEPTIMA: Drowning

Überzeugendes und tränenreiches Debüt der Berliner Melancholical Metal Band.

Von Deutschlands Hauptstadt aus ertönen die melancholischen Klänge des 2004 gegründeten Ensembles, das sich VIGILIA SEPTIMA nennt. Und die Melancholie der sechs Tracks umfassenden, ersten EP der Band scheint wirklich hausgemacht zu sein. Wie von Geisterhand an die Hand genommen führt einen Drowning hinab in die Tiefen des Seelenschmerzes. Mitverantwortlich für diese Tristesse erfüllte Atmosphäre ist der Einsatz der Violine, die mit dunkler Hingabe gespielt wird und mit tieftraurigen Melodien um sich wirft. Das doommäßige Tempo der Songs wird hin und wieder um eine Nuance gesteigert, um etwa kurzzeitig der Melancholie eine Auszeit zu gönnen und somit der Verzweiflung Spielzeit einzuräumen. Das äußert sich dann in einem etwas wilderen Schlagzeugstil und einem gegrowlten Gesang. Diese Übergänge zwischen ruhigen und härteren Passagen hätten allerdings etwas mehr Kontrast vertragen, was einem vor allem in Deliverance? (Part 33) auf die letzte Steigerungsstufe warten lässt – jedoch vergeblich.

Bleiben VIGILIA SEPTIMA aber ihrer sanfteren Schwermut treu, so beweisen sie großes Potenzial, das sowohl massentauglich sein könnte, als auch musikalisch anspruchsvoll ist. Den Anspruch sehe ich dabei weniger in etwaigen haarsträubenden Soli, von denen es auf Drowning eigentlich gar keine gibt, sondern in der zielstrebigen und natürlich wirkenden Songwriting-Arbeit. Songs wie These Silent Hours klingen vom ersten bis zum x-ten Mal Hören einfach nur richtig. Da wird das, was die Band zu vermitteln versucht, haargenau transportiert, ohne Umschweife, ohne Eingewöhnungszeit und ohne Haltbarkeitsdatum. Ein wichtiges Transportmittel für diesen Trauerzug stellen dabei Svens cleane Vocals dar, die er nicht perfekt (Euphoria/Downfall), aber mit so viel glaubhaftem Gefühl herzhaft ins Mikrofon singt, dass man selbst mitleidet und auch die Umgebung in Mitleidenschaft zieht, indem man nicht umhin kommt, mitzujammern.

Drowning ist ein überaus gelungenes Erstlingswerk von einer Band, die ihren Stil selbst als Melancholical Metal/Rock bezeichnet. Die gut 35 Minuten bieten eine abwechslungsreiche Tracklist, die mit vielen guten und einigen exzellenten Momenten (etwa die Drumpassagen in Out Of Memory, wo das Break wie an einem vorbei zu rauschen scheint, oder die allgemeine Melodieführung der Violine) gespickt ist. Für Freunde melancholischer Klänge ein absoluter Anspieltipp.

Veröffentlichungstermin: 2006

Spielzeit: 37:19 Min.

Line-Up:
Fabian – Violin
Jochen – Rhythm Guitar
Diana – Keyboards
Steffen – Lead Guitar
Sven – Vocals
Frank – Drums
Seppel – Bass

Produziert von VIGILIA SEPTIMA &Lars @ Eastend Studio, Berlin
Label: Cxxt Bxxcher Records

Homepage: http://www.vigilia.de

Email-Adresse der Band: sven@vigilia.de

Tracklist:
1. The Sea
2. Deliverance? (Part 33)
3. These Silent Hours
4. The Fallen Ones
5. Euphoria/Downfall
6. Out Of Memory

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