blank

VESPERS DESCENT: Visions In Verse

Und täglich grüßt das Melodic Death Murmeltier…

Kein Kontinent bleibt von der Melodic Death Metal-Welle verschont – auch nicht Australien. Und von dort unten schwamm VESPERS DESCENT über die großen Teiche, um uns mit ihrem Debütalbum den Aussie Rules Melodic Death näherzubringen. Von australischem Einschlag oder sonst irgendeiner Abgrenzung gegenüber dem Genre-Standard ist nichts zu hören – oder besser rein gar nichts. Visions In Verse ist wieder einmal eines derjenigen Alben, an denen fähige Musiker hart gearbeitet haben, die Melodien und Härte gut vereinen und auch klar und detailliert produziert wurden. Aber letztendlich fehlt es auch hier an Eigenständigkeit und Wiedererkennbarkeit. Klar, die Jungs haben den einen oder anderen starken Song im Gepäck, aber im Allgemeinen bleibt von der Scheibe fast nichts hängen. Es ist einfach zu austauschbar, zu vorhersehbar, zu farblos.

Diese Kritik kann sich unter anderem auch Sänger Jacek Wolski zu Herzen nehmen, der mit seinen heiseren Growls zum einen nicht genug Aggressivität transportiert und zum anderen auf Dauer ziemlich eindimensional klingt. Die allgemeine Höhenlastigkeit beim Sound ist zwar Geschmackssache, aber verpufft dadurch der Effekt der an und für sich tief gestimmten Gitarren. Dafür kommen die Gitarren-Soli recht gut zur Geltung und auch das zweistimmige Spiel der Sechssaiter sorgt für wohlige Momente – aber eben auch nicht für mehr.

Zu erwähnen wäre noch, dass dem Album auch das Video zum Song Cardinal Red beigepackt wurde. Ja, und auch dieses ist so urtypisch, dass mir dazu rein gar nichts einfällt. Was hingegen bei VESPERS DESCENT besonders ins Auge sticht: die Jungs weisen immer wieder darauf hin, für wen sie in der Vergangenheit schon Support Act gewesen sind (unter anderem HATE ETERNAL, EXHUMED, OPETH) – und genau das ist die Rolle, die ihnen wohl auch in Zukunft blühen wird, wenn sie sich nicht vom ganzen Melodeath-Einheitsbrei abgrenzen können.

Veröffentlichungstermin: 28.04.2006

Spielzeit: 50:47 Min.

Line-Up:
Grant Burns – Guitars
Mark Boeijen – Drums
Jacek Wolski – Vocals
Dave Sandstrom – Bass
Shanvnon Over – Guitars

Produziert von Aidan Barton & VESPERS DESCENT
Label: Prime Cuts Music

Homepage: http://www.vespersdescent.com.au

Tracklist:
1. Dissent
2. Cardinal Red
3. Plains Of Azure Light
4. Beyond The Pale
5. Measures Of Control
6. A Quantum Prayer
7. Casa De Meurte
8. All That Remains
9. Stranglehold
10. Severed
11. The Cleansing
12. This Mortal Coil (CARCASS-Cover)

Video-Track:
Cardinal Red

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner