VERTIGO: Vertigo

Für AOR-und speziell TOTO-Fans gibt es keinen nennenswerten Grund diese CD nicht zu kaufen.

Ruhig war es um JOSEPH WILLIAMS, den Mann der mit seiner soften Stimme immerhin die beiden TOTO-Scheiben „Fahrenheit“(`86) und „The seventh one“(`87) veredelt hat von denen sicher die Balladen wie „I`ll be over you“, „Stop loving you“ oder das wunderschöne „Lea“ am bekanntesten sind, haben sie doch den Weg auf diverse Kuschelrock-CDs gefunden die wohl jeder heimlich im Schrank versteckt hält. Ein weiterer Höhepunkt in seiner Karriere war die originale Singstimme von SIMBA im Disney-Klassiker „The Lion King“, wer würde nicht gern auch mal beim Dschungelbuch mitträllern? Na ja, wenn der Papa (John Williams) einer der bekanntesten US-Filmmusiker ist und Soundtracks zu Filmen wie Star Wars, Superman, E.T., Jurassic Park, Schindlers Liste und viele andere abgeliefert hat geht so was wohl.

Joseph Williams hat nach zwei Soloalben, einem weiteren kurzen Tourtrip mit TOTO, diversen Soundtracks, Werbejingles und Fernsehmusiken endlich wieder Bock auf gute Rockmusik, sein nur in Japan veröffentlichtes drittes Soloalbum „3“ liegt immerhin auch schon 6 Jahre zurück. Allerdings ist VERTIGO nicht als Band zu sehen, Williams hat sich ein paar Songwriter mit dem gleichen Background gesucht wie Jim Peterik (SURVIVOR), David Tyson (ALANNAH MYLES, AMANDA MARSCHALL) oder Kane Roberts (ALICE COOPER) und ein Album herausgebracht für seine Fans. Unterstützt wurde er dabei von Leuten wie Serafino Perugino und Joey Carbone, von Musikern wie Alex De Rosso (DOKKEN) und auch Produzent V.Zee Grossi (ICE-T, STEVE VAI, CYPRESS HILL) ließ es sich nicht nehmen in Bass und Keyboards zu hauen.

Bei soviel Namedropping befürchtet man natürlich schnell eine Allstar-Platte ohne viel Leidenschaft, aber die VERTIGO-Scheibe hat definitiv die Klasse ein Highlight des AOR-Jahres zu werden. Williams Stimme hat nichts von Ihrem Charme verloren, die Songs haben Tiefgang und machen einfach nur Spaß. Flottere Nummern wie der Opener „Not enough hours in the night“ (hat er sicher den VAMPSTER-Schreiberlingen gewidmet), „I want to be wanted“ oder ruhigeren Songs wie „When it doesn`t matter“ und die Akustik-Version von „Not enough hours“ klingen deutlich nach TOTO, allerdings weitestgehend ohne die versteckten musikalischen Kunststückchen die TOTO auszeichnen. Bei „More than enough“, „China sky“, „Love is blind“ (Alice Cooper lässt grüßen) kommt die Handschrift der Songwriter deutlich zu Tage, der Titelsong ist gar schweineheavy. Durchhänger gibt es hier keine, der Sound ist passend, für AOR-und speziell TOTO-Fans gibt es keinen nennenswerten Grund diese CD nicht zu kaufen.

Spielzeit: 55:07 Min.

Line-Up:
Joseph Williams – Lead – and Backingvocals

Francis Benitez – Background-Vocals

Fabrizio V.Zee Grossi – Bass, Guitar, Keyboards

Alex De Rosso – Leadguitar

Biggs Brice – Drums

JM Scattolin – Guitars

Produziert von Fabrizio V.Zee Grossi
Label: Frontiers Records

Tracklist:
1 Not enough hours in the night

2 Straight to you heart

3 More than enough

4 Never let you go

5 I don`t want to go

6 I want to be warned

7 China sky

8 Love is blind

9 When it doesn`t matter

10 Sarah

11 Vertigo

12 Not enough hours in the night (Akustik)

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