V.A.: The Keepers Of Jericho: A Tribute To Helloween

HELLOWEEN waren den Tribute-Wütigen bisher glücklich entkommen, aber nun bekommen auch die deutschen Melodic-Speed-Inventoren ihr Huldigungsfett weg. Und eins vorneweg: das sollte strafbar sein!

HELLOWEEN waren den Tribute-Wütigen bisher glücklich entkommen, aber nun bekommen auch die deutschen Melodic-Speed-Inventoren ihr Huldigungsfett weg. Und eins vorneweg: Das sollte strafbar sein! Vierteilen oder Rädern würde ich als angemessene Strafe für diese Horde Grabschänder als geeignet ansehen. RHAPSODY kreuzigen „Guardians“ und eiern eine lusche Popversion heraus, SONATA ARCTICA kommen mit „I Want Out“ zwar besser aus den Startlöchern, aber nicht annährend an das Original heran. HEAVEN’S GATEs „A Little Time“ beschreitet neue Wege und ist sehr gewöhnungsbedürftig, Rettkes Gesang reißt die Wolfsburger dann noch mal raus. METALIUM haben mit „Ride The Sky“ einen derart genialen Song ausgewählt, kann man eigentlich gar nicht ruinieren. Das Original hatte allerdings mehr Power und ein weniger synthetisches Schlagzeug, Henning Basse überzeugt gesanglich dafür voll und ganz.

LUCA TURILLI kleistert „I’m Alive“ massiv mit Keyboards zu, bevor MORIFADE mit „Judas“ endlich einen amtlichen Track runterbraten, das hört sich doch mal richtig nach METAL an, bei den Chören hätte man sich aber noch mal zwei, drei Leute borgen können. Dann kommen die Gurken von VISION DIVINE, die bei „Eagle Fly Free“ anscheinend die Gitarristen zu Hause gelassen haben. BRAINSTORM prügeln sich in MMM (Modern Metal Manier) durch „Savage“, ziemlich nervig. LABYRINTH haben mit „Future World“ genau wie METALIUM einen unverhunzbaren Song herausgepickt. Brillante Vocals über einer miesen Produktion, insgesamt trotzdem gerade noch so zufriedenstellend. Mit CYDONIA versucht sich eine mir bisher völlig unbekannte Band an „Save Us“ und macht ihre Sache recht ordentlich. SQUEALER dürfen dann „Victim Of Fate“ runterzocken und erledigen das schön aggressiv. DARK MOOR vom heimischen Arise-Label hat man dann 13 Minuten für „Halloween“ reserviert, die diese auch nutzen können, erstaunlicher- und unverschämterweise der einzige wirklich gut produzierte Track auf dieser CD.

Die Cover-Versionen dieser Tribute-CD erreichen nicht die Klasse der Originale

SECRET SPHERE schänden dann zum Abschluss „How Many Tears“. Das Fazit ist ganz einfach: HELLOWEENs Originale waren um Klassen gelungener und aggressiver gespielt, Welten besser produziert und ihrer Zeit Lichtjahre voraus. Michael Kiske jodelt auch heute noch 99% der Metal-„Sänger“ an die Wand. Und wer mir ins Gesicht sagt, HELLOWEEN wären bis einschließlich „Keeper of the Seven Keys – Part II“ kein METAL gewesen, dem haue ich aufs Maul. Diese CD ist eine absolut würdelose Vorstellung einer Horde nekrophiler Grabräuber.

Besetzung und Tracklist:

Siehe oben

V.Ö.: 12/00

Label: Arise

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