Musikalischer Inzest, wohin man auch blickt. Zumindest klingen die 28 Songs, als hätten sie insgesamt höchstens acht verschiedene Erzeuger, die sich fortwährend gegenseitig befruchten. Gerade dies macht aber die beiden CDs zu einem richtig guten Sampler! Denn die Mischung ist dermaßen homogen, dass man zu keinem Zeitpunkt den Eindruck bekommt, dass dies überhaupt ein Sampler ist.
Wie der Titel bereits erahnen lässt, gibt es zwei Stunden lang meist überdurchschnittlichen Melodic Speed Metal, der mal mehr, mal weniger symphonisch daherkommt. Zugleich bekommt man einen Überblick über die unzähligen Bands von Limb Music Products, ohne gleich höhere Summen in völlig unbekannte und oftmals arg gleichförmige Alben investieren zu müssen.
Los geht es mit schönem melodischem Power Metal von BLACK MAJESTY, ehe BURNING POINT im Anschluss daran kräftig aufs Gaspedal drücken. Into The Fire kommt aber leider nicht an den genialen Song gleichen Namens von SAVAGE GRACE heran.
Nach einem bodenständigen Song von CRYONIC TEMPLE folgt mit DUNGEON das zweite Highlight. Der frische Speed Metal-Feger Insanity`s Fall wurde unüberhörbar von GAMMA RAY beeinflusst. Überhaupt dürfte Kai Hansen für die meisten der vertretenen Bands eine Inspirationsquelle gewesen. Und bei den Beiträgen von EXHIBITION und SHADOWKEEP werden zwangsläufig Erinnerung an Michael Kiskes Stimme wach.
Während GODIVA und GUN BARREL mit einem recht rauhen Gesamtsound aufwarten, erfüllen die GOTHIC KNIGHTS zwischendurch sämtliche Melodic Speed Metal-Klischees. Wie eingangs erwähnt spielt sich aber alles in einem klar beschränkten Spektrum ab. Schon ein Blick auf die Songtitel zeigt, dass auch in textlicher Hinsicht das Rad nicht neu erfunden wurde. Zudem klingen alle Produktionen ähnlich klar und sauber.
Aufgrund der alphabetischen Bandreihenfolge sind LUCA TURILLI und RHAPSODY trotz ihrer Berühmtheit auf der zweiten CD gelandet. Das tut der Qualität der Songs keinen Abbruch. Sowohl Emerald Sword als auch Legend of Steel gehören zu den sinfonischsten Stücken auf diesem Sampler. Aber auch einige der anderen Bands geizen nicht mit Keyboards, so dass Fans der Italiener hier durchaus auf Entdeckungstour gehen können.
Mein persönlicher Favorit, Storm Warning von TOTAL ECLIPSE, setzt allerdings auf Gitarren. Die Rhythmik und die Leadmelodien erinnern dabei etwas an IRON MAIDEN, während die Produktion ausnahmsweise ziemlich natürlich und schroff klingt.
Insgesamt stellt Louder Than The Dragon also keinen Pflichtkauf dar, da man vergeblich exklusive Songs und Raritäten sucht. Doch nur die wenigsten Leute dürften mehr als eine paar Melodic Speed Metal-Alben im Monat kaufen. In diesem Fall ist diese Doppel-CD, die im Digi-Pack zum Midprice veröffentlicht wird, durchaus reizvoll. Denn sie ist so abwechslungsreich wie möglich und dadurch wesentlich zugänglicher als die meisten Einzelveröffentlichungen.
Veröffentlichungstermin: 16.02.2004
Spielzeit: 134:57 Min.
Label: Limb Music Products
Homepage: http://www.limb-music.de
Tracklist:
CD1:
1. BLACK MAJESTY: Fall Of The Reich
2. BURNING POINT: Into The Fire
3. CRYONIC TEMPLE: Swords And Diamonds
4. DUNGEON: Insanity`s Fall
5. EXHIBITION: The Sign Of Tomorrow (edit)
6. GALLOGLASS: Ancient Times
7. GODIVA: One Shot
8. GOTHIC KNIGHTS: Up From The Ashes
9. GUN BARREL: Battle-Tested
10. HUMAN FORTRESS: Lord of Earth And Heavens Heir
11. INNER WISH: Hold Me Tight
12. INVICTUS: Redemption
13. IRONWARE: Holy Man
14. LANA LANE: The Beast Within You
15. MAGIC KINGDOM: Child of The Nile
16. MIDNIGHT SUN: Steel To Steel
CD2:
1. MOB RULES: Eyes of All Young
2. ORATORY: Concilium
3. PAGAN`S MIND: Aegan Shores
4. RHAPSODY: Emerald Sword
5. RISING FAITH: The Inner Truth
6. SHADOWKEEP: Cast Out
7. TOTAL ECLIPSE: Storm Warning
8. LUCA TURILLI: Legend of Steel
9. VALLEY`S EVE: The Fire Burns
10. VANISHING POINT: Surreal
11. WIZARD: Betrayer
12. ZANDELLE: Warlords of Steel
Multimediapart:
MPEG-Video Clips:
DUNGEON: THe Other Side
PAGAN´S MIND: Through Osiri´s Eyes
VANISHING POINT: One Minds One Soul