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V.A.: Heroes Of Steel – Chapter II

"Heroes Of Steel – Chapter II" ist ein wahllos zusammengeprügelter Best Of-Sampler, den man sich getrost hätte ersparen können. Zweifelsohne bietet die CD zahlreiche hervorragende Bands, jedoch ist der Fan mit einem Studioalbum seiner Lieblinge wesentlich besser bedient als mit dieser seelenlosen Zusammenstellung.

Schon im letzten Jahr veröffentlichte ein Label namens ZYX Music mit Heroes Of Steel einen strittigen Sampler, der aktuelle Hits renommierter True-Metal-Combos umfasste und somit die Klischees der belasteten Szene auf einer einzigen Scheiblette einte. Hierbei handelte es sich um knapp 20 Songs (u.a. von MANOWAR, GRAVE DIGGER oder SINNER), die Kritiker ohnehin eher belächelt hatten und Fans schon so häufig in der heimischen Anlage rotieren ließen, dass sie sich klammheimlich mehr oder weniger abgenutzt hatten und somit eigentlich keine weitere Investition rechtfertigten. Trotzdem konnten die Verantwortlichen von sich behaupten, auf dieser Zusammenstellung eine klare musikalische Linie eingehalten zu haben, handelte es sich bei der Tracklist doch um ein Sammelsurium relativ gleichgesinnter Interpreten, welches eventuell den Kenntnissstand so mancher Metal-Neulinge, die per Zufall auf einen HAMMERFALL-Clip im Fernsehen gestoßen waren und Interesse an weiteren Acts verpürten, ein wenig erweitern konnte. In ihrer Gesamtheit spiegelte die Songauswahl jedenfalls das aktuelle Szenario des Genres wider und repräsentierte eine ganz bestimmte Fangemeinde.

Diese Anhängerschar schien offensichtlich auch ziemlich viel von der Platte gehalten zu haben – jedenfalls wurde Heroes Of Steel häufig genug umgesetzt, um dem Label den Nachfolger Chapter II zu ermöglichen – die Fortsetzung einer eher fragwürdigen Ära, mit der man an die Erfolge des Vorgängers anknüpfen möchte und eventuell auch eine etwas breitere Fangemeinde anstrebt. Doch gerade in diesem letzten Punkt fangen die Unstimmigkeiten über den neuen Release bereits an: Der sogenannte roten Faden, welcher beim letzten Sampler noch den einzigen Lichtblick geboten hatte, scheint hier nun vollkommen gerissen zu sein – in der Tracklist tummeln sich mittlerweile zahlreiche Bands, die mit dem Überbegriff Stahl im Groben eigentlich recht wenig zu schaffen haben. Bands wie EXODUS, DEATH ANGEL oder auch ANNIHILATOR gehören meiner Ansicht nach einfach nicht auf einen solchen Sampler – oder wer sagt mir, dass ein leidenschaftlicher THERION Fan auch zwangsweise bei EDGUY auf die Knie fällt! Nein, die Zusammenstellung auf Chapter II ist mir bei aller Liebe einfach zu wahllos geraten – ein Widerspruch jagt hier den nächsten und es bleibt mir hier einfach auch nicht erspart, Vergleiche mit den allseits gefürchteten Bravo Hits-Samplern, hinter denen ein ähnlich seelenloses Konzept der Gewinnmaximierung steht, zu ziehen.

Klar, für sich genommen sind die Songs allesamt hochwertig – DREAM EVIL, MOB RULES oder AXEL RUDI PELL sind allesamt großartige Partien – das einzige Kriterium für einen überzeugenden Sampler ist allerdings eine intelligente Zusammenstellung, dieses wurde aber auf dieser CD beileibe nicht erfüllt. Wer Interesse am Liedgut der auf Heroes Of Steel – Chapter II aufgeführten Bands verspürt – hier sei auf die unten angeführte Tracklist verwiesen – der sollte sich einfach ein komplettes Studioalbum der jeweiligen Combo zulegen, denn dies ist zum einen eine wesentlich lukrativere Investition und entlastet zum anderen die Skip-Taste eurer heimischen CD-Anlage, jedenfalls kann man eine solche CD in den meisten Fällen unbeschwerter durchhören!

Veröffentlichungstermin: 21.06.2004

Spielzeit: 76:00 Min.
Label: ZYX Music

Tracklist:
01. DREAM EVIL – The Book Of Heavy Metal

02. U.D.O. – Thunderball

03. JADED HEART – Trust

04. EDGUY – King Of Fools

05. EXODUS – Throwing Down

06. DEATH ANGEL – The Prophecy

07. MOB RULES – Black Rain

08. PRIMAL FEAR – Metal Is Forever

09. UFO – Black Cold Coffee

10. PINK CREAM 69 – Thunderdome

11. AXEL RUDI PELL – Cold Heaven

12. DOMAIN – A New Beginning

13. ANNIHILATOR – All For You

14. THERION – Typhon

15. AXXIS – Time Machine

16. MISERY INC. – Life Ain´t Fair

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