UNEARTHLY TRANCE: V

Mal sagenhaft, mal etwas saftlos – UNEARTHLY TRANCE verlieren auf ihrem fünften Album ein wenig die Balance.

UNEARTHLY TRANCE haben zuletzt vor zweieinhalb Jahren ordentlich vorgelegt. Mit bösartigem Sludge und hypnotischem Doom, der das Blut von den Jüngern ELECTRIC WIZARDs bis hin zu der Gefolgschaft von CORRUPTED zum Kochen bringt. Da kann man sich doch gar nicht auf den Lorbeeren ausruhen, oder? Eben. Nach einigen Splitbeiträgen begeben sich UNEARTHLY TRANCE auf eine neue Reise durch ihre selbst gestaltete und geformte Galaxie und sind dabei ungemütlicher als jemals zuvor. Trotzdem ist das, was die drei New Yorker machen, gezeichnet von einer tiefen Spiritualität, von einer okkulten Besessenheit, aber ihre Trümpfe können sie dieses Mal nicht so locker ausspielen, wie noch auf Electrocution. Zwar beginnt V mit dem sagenhaft atmosphärischen, unglaublich unheimlichen Unveiled und setzt das mit den beiden Teilen von Adversaries Mask, Submerged Metropolis, Physical Universe Distorts und Levelling fort, aber dazwischen finden sich leider immer wieder Füller, die in Sachen Ideen und Intensität weit hinter den Glanzmomenten des Albums zurück stehen.

Halb Licht, halb Schatten gibt es also von UNEARTHLY TRANCE, die aber auch bei den schwächeren Songs immer wieder das Ruder herum reißen. Das liegt daran, dass die Riffs sowohl massiv als auch interessant sind, dank Dissonanzen und entsprechender ritueller Zelebration der Ideen. Dazu kommt das schleppende, beherzte Drumming und der dreckig pumpende Bass, die eine saubere Basis für die dreckige Musik bieten. Besonders sticht hier allerdings die sehr variable Stimmperfomance von Ryan Lipynsky, die einerseits hässliches Keifen bietet, aber auch an das Geschrei von alte NEUROSIS denken lässt und auch mit beschwörend-melodischen Einsätzen überrascht. Daher ist es umso trauriger, dass nach dem sagenhaften Auftakt Unveiled das Niveau, das UNEARTHLY TRANCE eigentlich locker halten könnten, nicht durchgehend erreicht wird. Schade, aber die Band verliert den roten Faden immer wieder aus den Augen.

Dennoch gibt es von den drei New Yorkern alles in allem eine starke Breitseite zu hören, die zwar, gerade im Mittelteil, nicht immer hochintensiv ist, aber durch die brutale, pechschwarze Darbietung unterm Strich doch überzeugt, vor allem wenn es weniger heavy, dafür umso atmosphärischer wird. Möglich und wahrscheinlich, dass Fans von Electrocution und The Trident nicht ganz das geboten bekommen, was sie erwarten, aber es gibt im Doom und Sludge immer noch schlechtere Referenzen als UNEARTHLY TRANCE, um ihnen das Geld anzuvertrauen.

Veröffentlichungstermin: 1. Oktober 2010

Spielzeit: 59:11 Min.

Line-Up:

Ryan Lipnysky – Vocals, Guitar
Jay Newman – Bass, Noise
Darren Verni – Drums

Label: Relapse Records

Homepage: http://www.unearthlytrance.com
MySpace: http://www.myspace.com/utny

Tracklist:

1. Unveiled
2. The Horsemen Arrive In The Night
3. Solar Eye
4. Adversaries Mask 1
5. Adversaries Mask 2
6. The Tesla Effect
7. Sleeping While They Feast
8. Submerged Metropolis
9. Current
10. Physical Universe Distorts
11. Into A Chasm
12. The Levelling
13. Untitled

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