UNDER THE PLEDGE OF SECRECY: Black Hole Mass Evolution [Eigenproduktion]

Ein Tech-Death-Grind-Album, das eine wohltuende Ausnahme im Einheitsbrei des Genres darstellt – uneingeschränkt empfehlenswert für Freunde brutaler Musik.

Sie sind komplett jeck, diese Death-Grind-Musiker aus Aachen. Als würde man die guten Alben der letzten fünfzehn Jahre aus dem Death Metal, Grindcore und Mathcore-Bereich schön pürieren und auf einmal per Schnabeltasse verabreichen. Apropos, das Hirn wird nach diesem Höllenritt ebenfalls schön püriert. UNDER THE PLEDGE OF SECRECY tummeln sich auf den Schlachtfeldern, die schon CEPHALIC CARNAGE, CROWPATH, CIRCLE OF DEAD CHILDREN, CATTLE DECAPITATION und THE DILLINGER ESCAPE PLAN in ihren früheren Jahren dem Erdboden gleich gemacht haben. UNDER THE PLEDGE OF SECRECY, deren Debütalbum in einer guten halben Stunde das Stresslevel ziemlich anschwellen lässt, spielen vielleicht noch nicht ganz in derselben Liga wie einige der oben genannten, aber sie machen ihren Einflüssen definitiv keine Schande.

Und immerhin, in Convoluted, One/eyed/god/prophecy, Smith Island und Black Forest gibt es auch ein paar relativ eingängige Momente. Auch die jazzigen Momente des Interludes The Breakeven und das zunächst schleppende, sich schließlich aber steigernde achtminütige, vage an ULCERATE erinnernde The First Light zeigen, welche Diversität das Quintett bietet. UNDER THE PLEDGE OF SECRECY geht aber keineswegs die Luft aus. Stattdessen erweitern sie mit chirurgischer Genauigkeit das Gesamtbild und werfen dem Hörer das Minimum an Struktur hin, das nötig ist, um genießbar zu bleiben. Dass chaotischer Lärm also Sinn und Verstand haben kann, beweist Black Hole Mass Evolution schon beim ersten Hören. Und doch bleibt es über lange Strecken interessant, in dieses finstere, bitterböse Album immer tiefer einzutauchen.

Es ist also nicht ausschließlich High-Tech-High-Speed, was UNDER THE PLEDGE OF SECRECY bieten, viel mehr ist Black Hole Mass Evolution ein abwechslungsreiches und enorm anstrengendes Album. Die Musiker zeigen an den Instrumenten ganz hohes Niveau. Alles wird in irrwitziger Geschwindigkeit dargeboten, ist voller Akrobatik, gerade im Bereich der Gitarren und dem Drumming. Sänger Arthur schreit sich dazu die Seele aus dem Leib und vermeidet es, wie ansonsten so oft in diesem Genre, zu nerven, sondern performt auch punktgenau und mit solider Rhythmik. Dank des transparenten Sounds entsteht nicht der sonst so oft verbrochene Soundbrei und UNDER THE PLEDGE OF SECRECY werden ins richtige Licht gerückt. Black Hole Mass Evolution ist im Death-Grind-Sumpf eine wohltuende Ausnahme und wirklich jedem zu empfehlen, der brutale, gut durchdachte und niveauvolle Musik liebt.

Veröffentlichungstermin: 28. November 2014

Spielzeit: 31:27 Min.

Line-Up:
Arthur Ewert – Vocals
Thomas Busselt – Guitar
Thorsten Schieren – Guitar
Till Vanderheiden – Bass
Stefan Klebingat – Drums

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://underthepledgeofsecrecy1.bandcamp.com/

Mehr im Netz: https://de-de.facebook.com/pages/UNDER-THE-PLEDGE-OF-SECRECY/108423782560915

Tracklist:
1. Achilles
2. Convoluted
3. Rise Of The Titans
4. One/eyed/god/prophecy
5. Black Hole Mass Evolution
6. Smith Island
7. The Breakeven
8. Black Forest
9. The First Light

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