UNCHAIN: Unchain

Solides Album, guter Einstand, Freude in allen Gesichtern! UNCHAIN spielen laut Info frisch aus dem Felsen geschlagene Rockmusik, was die Sache sehr gut trifft. Die Mucke lebt von bodenständigen Gitarrenriffs und dem leicht kehligen Gesang.

UNCHAIN (vormals MINES) spielen laut Info frisch aus dem Felsen geschlagene Rockmusik, was die Sache sehr gut trifft. Das selbstbetitelte Debüt lebt dabei von bodenständigen Gitarrenriffs und dem leicht kehligen Gesang. Die Stimme von Tom Fischer besitzt keinen übermäßigen Wiedererkennungswert, passt aber ansonsten gut zur Musik. Das stampfende Schlagzeug sorgt gemeinsam mit dem straighten Bass für das Fundament der Songs. Darauf bauen die Gitarren auf, die fett aus den Boxen dröhnen. Die Melodien wurden simpel gehalten und sind sicher auch mit höheren Promille-Pegeln voll kompatibel. In der Regel beschränken sich die Songs auf einfache Riffs und eine leicht treibenden Groove, der zwangsläufig zum Mitwippen animiert.

Hin und wieder, etwa bei Sabrina (dessen Refrain anfangs an So Lonely von THE POLICE erinnert) oder auch Secret Garden, wird der schnörkellose, erdige Hardrock mit richtigen Melodien aufgewertet. Ansonsten gibt es diesbezüglich keine Kompromisse, denn jedwede Filigranität würde ohnehin in der Soundwand der Instrumente untergehen. Die tighte Leistung aller Beteiligten zeugt dabei von Bühnenerfahrung und Selbstbewusstsein. UNCHAIN verstehen es auch der schleichenden Monotonie zu begegnen, indem sie zwischendurch mit Yesterday noch eine ruhigere Blues-Nummer im Programm haben, bei die Gitarren weniger verzerrt sind und der Gesang etwas variabler agiert. Danach geht es natürlich mit volle Wucht weiter: Steal My Baby besitzt ein bratendes, BLACKMORE-lastiges Riff und rastlose Strophen, die das Stück zu einer typischen UNCHAIN-Nummer machen. Gotta Leave Your Mama wirkt dagegen leider eher flach. Eine Portion Mutt Lange-Mainstream hätte dem Stück sicher nicht geschadet. Doch von der poppigen Eingängigkeit von Größen wie FOREIGNER oder BRYAN ADAMS ist das Quintett aus der Schweiz ohnehin meilenweit entfernt.

Die Musik von UNCHAIN ist nämlich trotz einer transparenten Produktion weniger auf Radiotauglichkeit ausgerichtet, sondern vielmehr auf den Konzerteinsatz. So handelt es sich dann auch bei den beiden letzten Stücken um einfache Rocksongs, die auf CD zwar stellenweise etwas konturlos wirken. Doch sowohl im Autoradio als auch im verrauchten Club dürfte die Mucke von ihrer Direktheit profitieren. Dass die CD mit zunehmender Lautstärke an Qualität gewinnt, sollte ohnehin klar sein!

Veröffentlichungstermin: 25.04.2005

Spielzeit: 50:57 Min.

Produziert von Achim Köhler
Label: AOR Heaven

Homepage: http://www.hardrock.ch

Tracklist:
1. Can Stay In Hell

2. Secret Garden

3. Get It Live

4. Sabrina

5. Yesterday

6. Steal My Baby

7. Gotta Leave Your Mama

8. Dark City

9. Save Me

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