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U.D.O.: Man And Machine

Nicht überall kommt "Man And Machine" so gut an wie im Rock Hard und H.O.W. Wer etwas über die Schattenseiten der neuen U.D.O. erfahren möchte, findet in diesem Review eine kritische Perspektive.

Es mag ein Fehler gewesen sein, noch bevor ich die neue U.D.O. selbst in den Händen hielt, die Reviews dazu in Rock Hard und Heavy, oder was!? zu lesen. Aber wie jeder andere Metalfan kann ich´s eben nicht abwarten und hab alle Infos zum neuen Output meiner Faves schnellstmöglich aufgesogen.

Jedenfalls war da die Rede von …. das stärkste U.D.O.-Album der letzten zehn Jahre (G. Kühnemund, RH) und Die elf Songs stellen für mich die besten Eigenkompositionen (…) seit langer Zeit dar (P.Fischer, H.O.W.). Da mir nun endlich auch die Scheibe vorliegt, muß ich allerdings sagen, aufgrund dieser Vorschußlorbeeren enttäuscht worden zu sein.

Klar, U.D.O. bleibt U.D.O. bzw. Accept bis zum Tag des jüngsten Gerichts. Teutonischen Stahl, veredelt mit Udo Dirkschneiders typischen gurgelnden Organ! Wir alle lieben diese Kombination. Aber leider hat den ehemaligen Accept Recken und Hauptkomponisten Dirkschneider und Kaufmann meinesterachtens in den Man And Machine Songwritingsessions Muse und Einfallsreichtum gefehlt. War das geniale Vorgängeralbum Holy noch gespickt mit Ohrwurmmelodien und abwechslungsreichen Ideen (z.B. dem Boogie ‚Thunder In The Tower´ und dem Hit ‚Cut Me Out´) kommt Man And Machine recht altbacken und gleichschenklig durch die Boxen gestottert. Das beginnt beim billigen Cover und der Idee hinter dem Albumtitel, die schon mehrfach besser umgesetzt wurde (z.B. 1977 Triumph mit ‚Rock´n´Roll Machine oder kürzlich Blaze mit ‚Silicon Messiah´). Führt durch vorwiegend midtempolastige Accept-Lückenfüller wie ‚Hard To Be Honest´, ‚Like A Lion´ und selbst dem Titeltrack. Und endet bei der unglaublich schnulzigen Kooperation mit Metal Queen Doro Pesch in ‚Dancing With An Angel´. Diese Klischeeballade ist höchstens das Richtige für Schmuserockfans, die auch von Scorpions´ ‚Wind Of Change´ jedes Mal neu zu einer Tränenflut genötigt werden. Ganz offensichtlich wurde diese Ballade eingestreut, um wenigstens etwas Abwechslung zu bieten und um bei den anstehenden Interviews für Gesprächsstoff zu sorgen. Es grenzt natürlich an Zauberkünste, bei jedem neuen Album innerhalb des bei U.D.O. angeborenen Accept Stils soviel Innovation zu bieten, dass ein Highlight wie Holy daraus resultiert. Und auch nicht jeder Song dieses Stils kann auf dem neuen Album als langweilig betitelt werden (z.B. ‚Animal Instinct´, ‚Network Nightmare´ und schön evil: ‚The Dawn Of The Gods´). Deshalb akzeptiere ich Man And Machine als U.D.O. Durchschnittsalbum in einer Erfolgsdiscographie voller Höhen und Tiefen angefangen 1979 mit Accept bis zu heutigen U.D.O.

Jens Koch

Spielzeit: 52:56 Min.

Line-Up:
Udo Dirkschneider (v.)

Stefan Kaufmann (g.)

Igor Gianola (g.)

Fitty Wienhold (b.)

Lorenzo Milani (d.)

Produziert von Stefan Kaufmann
Label: Breaker Rec./SPV

Homepage: www.udo-online.de

Email: fan@udo-online.de

Tracklist:
Man And Machine

Private Eye

Animal Instinct

The Dawn Of The Gods

Dancing With An Angel

Silent Cry

Network Nightmare

Hard To Be Honest

Lika A Lion

Black Heart

Unknown Traveller

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