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TWILIGHTNING: Swinelords

Die Finnen klingen bissiger als in der Vergangenheit. Ihr melodischer Hardrock, der gelegentlich mit Progressive Metal liebäugelt, profitiert von einer starken, variablen Stimme, verliert sich aber gelegentlich im eigenen Anspruch.

Die Finnen klingen bissiger als in der Vergangenheit. Ihr melodischer Hardrock, der gelegentlich mit Progressive Metal liebäugelt, profitiert von Heikki Pöyhiäs Stimme, die der Frontmann ungemein variabel einsetzt. Die gesamte Band wirkt konzentrierter als zuletzt auf der EP Bedlam. Die aktuellen Stücke wurden mit einem starken Rückgrat ausgestattet und in eine druckvolle Produktion gekleidet. Egal ob Uptempo, Shuffle oder straighter Rockgroove: Die Musik pulsiert und die im Studio freigesetzte Energie wurde gut eingefangen. Die Gitarrenriffs entstammen eindeutig dem Melodic Rock-Genre. Die Komposition verlieren sich allerdings gelegentlich im eigenen Anspruch. Nicht immer ist klar, bei welchem Lied man eigentlich gerade ist. Dieses Manko hat zugleich seinen Reiz. Denn TWILIGHTNING versuchen nicht, sich mit Hardcore- oder Gothic-Elementen künstlich zu verjüngen. Schließlich sind sie ja noch relativ jung. Sie nutzen vielmehr die vielfältigen Möglichkeiten, die die metallische Musik zu bieten hat. Das Motto lautet: Arrangement-Achterbahn statt Nu-Metal. So leidenschaftlich wie die Band ihre Ideen umsetzt, wirkt die Musik zu keinem Zeitpunkt kopflastig. Entsprechend sind Offenheit und Begeisterungsfähigkeit Voraussetzungen, die man mitbringen muss, wenn man sich mit Swinelords beschäftigt.

Zwischen den rockenden Stücken gibt es auch noch eine groovende Akustiknummer namens Not A Word, die genau zum richtigen Zeitpunkt kommt. Bereits The Gun zeigt TWILIGHTNING von einer recht eingängigen Seite. Auf die Dauer ist die Musik aber relativ anstrengend. Doch glücklicherweise werden die Nerven der Hörerschaft nicht überstrapaziert. Und mit jedem Hördurchgang funkeln die Harmonien ein bisschen heller. Angesichts der Mischung aus Heaviness, Komplexität und Drive verwundert es wenig, dass der große Hit auf Swinelords fehlt. Die Musik ist schlicht zu ungewohnt, um sofort ins Ohr zu gehen. Dafür klingt das Resultat relativ eigenständig. Wenn ich TWILIGHTNING als sleazige Variante von THRESHOLD bezeichne, sollte man das deshalb bitte nicht für bare Münze nehmen, sondern eher als äußerst groben Anhaltspunkt verstehen.

Veröffentlichungstermin: 27.04.2007

Spielzeit: 44:53 Min.

Line-Up:
Heikki Pöyhiä: Gesang
Ville Wallenius: Gitarre
Tommi Sartanen: Gitarre
Jussi Kainulainen: Bass
Juha Leskinen: Schlagzeug
Label: Spinefarm Records

Homepage: http://www.twilightning.net

Tracklist:
1. Isolation Shell
2. Swinelord
3. Refection Of The Cuckoo
4. Vice Jesus
5. Pimps, Witches, Thieves & Bitches
6. The Gun
7. Not A Word
8. Consume Gap
9. With The Flow
10. Wounded & Withdrawn

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