Nach zwei soliden Alben liefern TWILIGHTNING nun eine schwer verdauliche Mini-CD ab. Zuerst erforscht das finnische Sextett Hardrock-Gefilde, dann folgt mit Plague Overload ein unerwartet starker Melodic Metal-Song, ehe Train To Bedlam mit wirrem Akustikrock der Scheibe ein unrühmliches Ende bereitet. Eine solche Veröffentlichung würde man eigentlich von einer jungen, unerfahrenen Band erwarten.
TWILIGHTNING sind aber mittlerweile seit acht Jahren im Geschäft und haben eine entsprechend fette Produktion am Start. Sänger Heikki Pöyhiä besitzt eine hohe, kehlige Stimme. Damit kann er prima die Melodien umsetzen, was ihm aber scheinbar nicht reicht. Häufig erkundet er das Spektrum der möglichen Phrasierungen: Kopfstimme, Schreierei, dann wieder traditioneller Metal. Stellenweise gibt es in dieser Hinsicht Parallelen zum jüngeren Schaffen von PAIN OF SALVATION, obwohl TWILIGHTNING stilistisch natürlich andere Wege beschreiten. Die gesangliche Variabilität verhindert jedoch nicht, dass die Songs Rolling Heads und Sex Jail reichlich belanglos klingen. Der Refrain des Openers Space Of Disgrace bleibt dagegen im Ohr, leidet aber unter einem schwer nachvollziehbaren Text und den restlichen, scheinbar willkürlich zusammengewürfelten Songteilen. Da der Abschlusstrack Train To Bedlam lediglich Fragezeichen hinterlässt, bleibt als einziges Kaufargument Plague Overload. Hier gibt es schlüssige Gitarrenarbeit, stimmige Keyboard-Leads und einen schönen Refrain.
Veröffentlichungstermin: 31.03.2006
Spielzeit: 21:20 Min.
Line-Up:
Heikki Pöyhiä: Gesang
Ville Wallenius: Gitarre
Tommi Sartanen: Gitarre
Jussi Kainulainen: Bass
Mikko Naukkarinen: Keyboards
Juha Leskinen: Schlagzeug
Produziert von Anssi Kippo
Label: Spinefarm Records
Homepage: http://www.twilightning.net
Tracklist:
1. Space Of Disgrace
2. Rolling Heads
3. Sex Jail
4. Plague Overload
5. Train To Bedlam