TRIPTYKON: Eparistera Daimones

TRIPTYKON liefern mit "Eparistera Daimones" genau das ab, was Tom Warrior versporchen hat. Ein Album das deutlich heavier ist als "Monotheist" es war. Einen scharzen Monolithen.

Tom hatte ja kurz nach seinem Ausstieg bei CELTIC FROST schon angekündigt, dass er Material für ein weiteres Album habe und dass dieses noch deutlich heavier klingen sollte, als jenes auf Monotheist. Und er hat nicht zu viel versprochen, wovon man sich nun selber überzeugen kann. Und das gleich über siebzig Minuten lang. Langsam und bedrohlich beginnt Goetia, der exakt elfminütige Opener des Albums. Nach zwei Minuten jedoch steigert sich das Tempo, Toms Gesang klingt leicht verzerrt und gurgelnd, extremer als auf Monotheist. Im Refrain treten TRIPTYKON dann auf die Bremse, werden richtig heavy und brutal nur um kurz darauf wieder Tempo aufzunehmen. Schon jetzt ist klar, dass Eparistera Daimones vom Grundklang her nicht so weit vom letzten CELTIC FROST-Album entfernt ist. Der Gitarrensound dröhnt ähnlich, klingt nur deutlich heavier, was insgesamt auch für die Songs gilt. Vielleicht ist Eparistera Daimones nicht ganz so experimentierfreudig wie Monotheist, brutaler ist es auf jeden Fall. Ein wenig Black Metal-Ursuppe, etwas Death Metal und ein großer Anteil Doom Metal, das ist die Essenz von Eparistera Daimones. Gerade der zweite Song, Abyss Within My Soul geht quasi als reines Doom Metal-Stück durch. Toms Gitarrenspiel ist klar zu erkennen, seine musikalische Vergangenheit scheint natürlich an allen Ecken und Enden durch, doch da ist auch etwas anderes, vielleicht der Einfluss von DARK FORTRESS-Gitarrist V. Santura.

Nach dem kurzen Intermezzo Shrine bricht mit A Thousand Lies der schnellste Song des Albums über den Hörer herein. Tom klingt hier so wütend und hasserfüllt wie auf keinem anderen Song des Albums. Doch schon mit Descendant kehren TRIPTYKON wieder zum alles zermalmenden Mid Tempo zurück, die fetten, dröhnenden Gitarren zerquetschen jeglichen Widerstand und zwingen dich in die Knie, bevor dann kurz vor Schluss noch mal ein Up Tempo Part die Reste zur Seite fegt. Myopic Empire kann dann mit den, wohl am meisten nach klassischen CELTIC FROST klingenden Riffs des Albums aufwarten und zwischendrin gibt es eine kurze Passage mit Piano und Frauengesang.

Das sphärische My Pain welches hauptsächlich von Synthies und dem Gesang von Simone Vollenweider getragen wird dient dann quasi als ruhiges Vorspiel zum abschließenden, fast zwanzig Minuten langen The Prolonging. Ein finsterer, zäher Brocken, bei dem TRIPTYKON eindrucksvoll zeigen, dass man auch mit wenigen, simplen Zutaten einen langen Song verdammt spannend halten kann.

Neben der Musik soll auch der optische Aspekt von Eparistera Daimones hier nicht unter den Teppich gekehrt werden. Das sehr schöne Digibook besteht hauptsächlich aus dem Bild Vlad Tepes von H.R. Giger. Das Bild ziert das Cover und ist in seiner Gesamtheit sowie als einzelne Ausschnitte im Booklet wieder zu finden. Des weiteren enthält das Booklet Porträts der Musiker, welche der Maler Vincent Castiglia mit seinem eigenen Blut angefertigt hat. Außerdem gibt es Liner Notes zu jedem Song, so dass man hier ein wirklich sehr wertiges Gesamtpaket für sein Geld bekommt. TRIPTYKON haben mit ihrem Debüt ein tiefschwarzes Album erschaffen, welches vielleicht ein paar Durchläufe braucht, doch waren ja auch CELTIC FROST noch nie easy listening Musik. Das gilt auch für TRIPTYKON, ändert aber nichts daran, dass Eparistera Daimones ein Monolith von einem Album und mit Sicherheit einer der großen Momente in Sachen extremer Metal in diesem Jahr ist.

Veröffentlichungstermin: 19.03.2010

Spielzeit: 72:45 Min.

Line-Up:
Thomas Gabriel Warrior – vocals, guitars
V. Santura – guitars, vocals
Vanja Slajh – bass
Norman Lonhard – drums

Produziert von Tom Gabriel Warrior & V. Santura
Label: Century Media

Homepage: http://triptykon.net

MySpace: http://www.myspace.com/triptykonofficial

Tracklist:
01. Goetia
02. Abyss Within My Soul
03. In Shrouds Decayed
04. Shrine
05. A Thousand Lies
06. Descendant
07. Myopic Empire
08. My Pain
09. The Prolonging

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