TRAVERS & APPICE: Live at the House Of Blues

"Live at the House Of Blues" ist eine Platte für Leute, die auf gute alte (Blues-)Rock-Mucke stehen. Ein Pflichtkauf ist sie aber nur für Fans von Pat Travers.

Wenn hoch geehrte Musiker wie Blues/Hard-Rocker PAT TRAVERS, der seit 30 Jahren mit seinem natürlichen Gitarrenspiel fernab der modernen Gitarrendudelei Akzente gesetzt hat und so manchen (Rock-) Gitarristen beeinflusst hat, und Drummer CARMINE APPICE, den wohl jeder irgendwo auf Platten in seiner Sammlung findet bei Acts wie OZZY OSBOURNE, TED NUGENT, KING KOBRA, BLUE MURDER, JEFF BECK, ROD STEWARD, PAUL STANLEYs Solo-Scheibe (KISS), CACTUS, VANILLA FUDGE, eine Band gründen, erwartet man automatisch eine Portion gutklassiger Rock-Musik. Verstärkt von Bassmonster T.M. STEVENS, der mit seinem Groove schon Legenden wie JOE COCKER, TINA TURNER, BILLY JOEL, JAMES BROWN und auch STEVE VAI begleitete, enterte man nun die berühmten Bretter des House Of Blues in Myrtle Beach, USA.

Allerdings gibt es heute keinen Kuschelblues wie auf der empfehlenswerten Scheibe Live at the House Of Blues von NORAH JONES (perfekte Badewannen-Mucke!), hier gibt es eine Ladung Rock-Songs aus 30 Jahren Musikgeschichte echter Könner. Jeder der Akteure leiht den Songs mal seine Stimme, es werden Lieder gespielt von der ersten TRAVERS & APPICE-Scheibe It takes a lot of balls sowie aus der weit reichenden Karriere der einzelnen Musiker. Wirklich stark sind das behäbig groovende, etwas an BLUE MURDER erinnernde I don`t care, das cool swingende TRAVERS-Stück Crash and burn und der feurige Texas-Boogie Living alone vom BOGERT, TRAVERS & APPICE-Projekt, der in bester ZZTOP-Manier das Haus zum Brennen bringt.

Mit rockigem Rap (Gotta have you), dem ruhigen Southern-Rocker Can`t escape the fire, der funkigen Nummer Turn me on von T.M. Stevens, einem rockig gezockten Do ya think I`m sexy (ROD STEWARD) oder dem Blues-Klassiker Boom boom von LITTLE WALTER in der TRAVERS-Boogieversion, ist für reichlich Abwechslung gesorgt. Braucht man ein als Song getarntes krachiges Basssolo mit kurzem Funk-Part oder ein Drumsolo? Nicht wirklich, aber bei dieser Rock-Dinosaurier-Generation gehört das wohl einfach dazu. Zwei richtige Songs wären da aber sicher willkommener gewesen.

Der gute Sound ist angenehm live und wirkt wenig nachgebessert, da darf dann auch mal ein Akkord daneben gehen oder der Gesang etwas schief liegen.

Live at the House Of Blues ist eine Platte für Leute, die auf gute alte (Blues-)Rock-Mucke stehen. Ein Pflichtkauf ist sie aber nur für Fans von Pat Travers, der mit seinem bodenständigen, bluesorientierten Gitarrenspiel und seiner angenehmen Rockstimme das tragende Element dieser kurzweiligen Scheibe ist. Die Verkaufsversion enthält noch zusätzlich eine Live-DVD.

Veröffentlichungstermin: 08.08.2005

Spielzeit: 78:32 Min.

Line-Up:
Pat Travers – Vocals, Guitars

Carmine Appice – Drums

T.M. Stevens – Bass

Produziert von Fabrizio Grossi
Label: Escapi Music BV

Homepage: http://www.carmineappice.net & http://www.pattravers.com

Tracklist:
1. Taken

2. Better from a distance

3. I don`t care

4. Crash n burn

5. Livin` alone

6. Gotta have ya

7. Turn me on

8. Can`t escape the fire / La la love you

9. Evil

10. Do ya think I`m sexy

11. Boom boom (out goes the light)

12. Keep on rocking (Bonus track)

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