blank

TRANSSYLVANIANS: Fél és Egész

Noch immer frönen die TRANSSYLVANIANS dem Hungarian Speedfolk…

Zwei Jahre nach Igen! präsentieren die Berliner TRANSSYLVANIANS mit Fél és Egész ein Doppelalbum, welches sowohl die rotzige, als auch die nachdenkliche Seite des Quintetts berücksichtigt. Das im Titel erwähnte Halb und Ganz trifft bei diesem Unterfangen nur bedingt zu, zumal die Truppe keine halbe Sachen zu machen scheint. Stattdessen lebt die Band – in ein gutes Soundgewand gehüllt – noch immer ihren Hang zum selbst gewählten Hungarian Speedfolk aus, dem sie auch schon auf dem Vorgängerwerk frönte.

So ist CD 1 als Für Stagediver deklariert, es werden beschwingte Songs geboten, die vor jazzigen Parts wie im Titeltrack nicht zurückschrecken und der rockigen, rotzigen Seite der Band Rechnung tragen. Dazu gesellen sich folkige Passagen und der engelhafte Gesang mit Lyrics auf Ungarisch – eine Sprache, welche weder der indoeuropäischen Sprachfamilie angehört noch Dauergast in den Medien ist – und deswegen wohl für manchen Hörer eher ungewohnt klingen dürfte. Englisch ist hier klar untervertreten und darf etwa im JIMI HENDRIX-Cover Fire einen kurzen Gastauftritt verzeichnen. Ihren Höhepunkt findet die erste Scheibe indes im darauffolgenden, abschließenden István es Koppány, in dem es reichlich Geigengefrickel gibt, wie man es sonst von guten, sog. Zigeunerkapellen in Ungarn geboten bekommt.

Die zweite Scheibe widmen die TRANSSYLVANIANS den Slowfolkern, denn hier bestimmen nachdenklichere, langsamere Songs das Bild. Hier finden sich Songs ein wie das wunderbar verträumte De csak úgy oder der klare Höhepunkt, die Neuinterpretation des ungarischen Klassikers Szomorù vasàrnap. Dieser Song, der von einem Barpianisten des Szàzéves Restaurants geschrieben wurde, gelang in den Jahren nach dem großen Börsencrash zu trauriger Berühmtheit, da er scheinbar zahlreiche Verzweifelte dazu motivierte, sich von der Budapester Franz-Josef-Brücke zu stürzen. Die TRANSSYLVANIANS wählen hier denn auch die normale Version und nicht die abgewandelte Saufliedvariante, in welcher ein Ungar seine schwindende Potenz beweint.

Insgesamt also ein gutes und interessantes Doppelalbum in Sachen Hungarian Speedfolk. TRANSSYLVANIANS -Fans und Heimweh-Ungaren dürften daran kaum vorbeikommen, anderen Folkern sei ein Antesten statt ein Blindkauf aus sprachlichen Gründen empfohlen…

Veröffentlichungstermin: 12.01.2007

Spielzeit: 101:24 Min.

Line-Up:
Isabel Nagy: Gesang, Kontrabass
András Tiborcz: Geige, Gesang
Hendrik Maaß: Guitarre, Gesang
Thomas Leisner: Schlagzeug, Gesang
Andreas Hirche: Keyboards, Gesang

Label: Westpark Musik

Homepage: http://www.transsylvanians.de

Tracklist:
CD 1:
1. Három arany
2. A múlt nyáron
3. Tulipán
4. Hidegen
5. Buba éneke
6. Fél és egész
7. Fire (JIMI HENDRIX-Cover)
8. István es Koppány

CD 2:
1. A csitári hegyek alatt
2. Szomorú vasárnap
3. Hindu song from Sadko
4. Füstbe ment terv
5. A Tisza
6. De csak úgy
7. Román táncok
8. Virágzik
9. Édesanyám
10. Szomorú vasárnap (Gloomy Sunday)

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner