TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA: Night Castle

Mit knapp anderthalbjähriger Verspätung erschien "Night Castle" pünktlich vor der ersten Europatour des TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA auch in der alten Welt.

Dass TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA sich bislang auf den US-Markt konzentriert haben, auf dem die Band das große Geld einfährt, sieht man auch daran, dass Night Castle erst Anfang diesen Jahres, pünktlich zur ersten Europa-Tour des Projektes veröffentlicht wurde, während das Album in den Staaten bereits Ende 2009 auf den Markt kam und damals auch von Jutze bereits besprochen wurde. Die deutsche Version enthält zusätzlich zu den 26 Songs des ursprünglichen Albums noch zwei Live-Songs aus 2010, namentlich Requiem und Toccata – Carpimus Noctem als Bonus. Das Doppel-Album kommt in einem hübsch aufgemachten Digipack mit integriertem Booklet. Letzteres ist wirklich fett ausgefallen und enthält neben den Songtexten und diversen Bildern auch noch viel Text, der die Geschichte zusätzlich zu den Songtexten erzählt. Wer also voll in die Rock-Oper eintauchen will, der kommt nicht drum herum, sich mit dem Booklet in der Hand und dem Kopfhörer auf den Ohren diesem Album zu widmen.

Eigentlich hat Jutze damals ja schon alles zu Night Castle gesagt. Das ganze ist eine hochklassige Rock-Oper, die härtetechnisch natürlich selbst an die späteren SAVATAGE-Sachen, die Jon Oliva selber ja schon als TSO im Wartezustand bezeichnete, nicht heran. Der größte Trumpf des TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA sind natürlich die individuellen Glanzleistungen der Sänger und Sängerinnen, die selbst einige manchmal arg seichte Songs deutlich aufwerten. So erreicht keine der durchaus hochklassigen Balladen auf Night Castle die Intensität von SAVATAGE-Balladen wie Sleep, When The Crowds Are Gone oder Believe. An letzterem versucht sich Tim Hockenberry auf der zweiten CD. Und auch wenn er sicherlich eine starke Gesangsleitung abliefert, so erreicht er dennoch nicht annährend die unglaubliche emotionale Intensität, die Jon Oliva dem Stück verlieh. Dazu kommt die größtenteils fehlende und wenn, dann ziemlich zurückhaltend agierenden Lead-Gitarre.

Mit The Mountain gibt es eine leicht erweiterte Version der SAVATAGE-Interpretation des GRIEG-Stückes zu hören, welches damals schon auf Hall Of The Mountain King stand. Mozart And Memories bedient sich ebenfalls bei einem gewissen, sehr ähnlich klingenden SAVATAGE-Song, so dass man sich gleich heimisch fühlt. Na ja, bei über zwei Stunden Spielzeit wollen wir die paar Quasi-Selbstzitate mal nicht gleich mit Entzug der Doktorwürde… ähm… Zuneigung abstrafen. Insgesamt kommt Night Castle nicht an das famose Beethovens Last Night heran, bietet Fans sanfterer Rock-Klänge mit viel Klassik allerdings erneut das volle Programm. Wer allerdings bisher noch keinen Kontakt mit dem TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA hatte, der sollte sich zuerst Beethovens Last Night zulegen.

Veröffentlichungstermin: 18.02.2011

Spielzeit: 63:19 + 66:51 Min.

Line-Up:
Jay Pierce – Gesang (Childhood Dreams, The Safest Way Into Tomorrow)
Tim Hockenberry – Gesang (Sparks, Believe)
Jeff Scott Soto – Gesang (Night Castle, Another Way You Can Die, Dreams We Conceive, Time Floats On, The Safest Way Into Tomorrow (Reprise))
Rob Evan – Gesang (There Was a Life, Epiphany)
Jennifer Cella – Gesang (Father, Son, and Holy Ghost, Remnants of a Lullaby)
Alexa Goddard – Gesang (Child of the Night)
Valentina Porter – Gesang (Child of the Night)
Paul O`Neill – Gitarre
Robert Kinkel – Keyboards
Jon Oliva – Keyboards
Al Pitrelli – Gitarre
Chris Altenhoff – Bass
Luci Butler – Keyboards
Chris Caffery – Gitarre
Shih-Yi Chiang – Keyboards
Roddy Chong – Geige
Angus Clark – Guitars
Jane Mangini – Keyboards
Johnny Lee Middleton – Bass
John O. Reilly – Schlagzeug
Anna Phoebe – Geige
Jeff Plate – Schlagzeug
Alex Skolnick – Gitarre
Derek Wieland – Keyboards
Dave Wittman – Schlagzeug, Gitarre, Bass
Greg Lake – Bass (Nutrocker)

Produziert von Paul O`Neill & Robert Kinkel

Label: BMG

Homepage: http://www.trans-siberian.com

Tracklist:
CD1:
01. Night Enchanted
02. Childhood Dreams
03. Sparks
04. The Mountain (Instrumental)
05. Night Castle
06. The Safest Way into Tomorrow
07. Mozart And Memories (Instrumental)
08. Another Way You Can Die
09. Toccata – Carpimus Noctem (Instrumental)
10. The Lion`s Roar (Instrumental)
11. Dreams We Conceive
12. Mother and Son
13. There Was a Life

CD2:
14. Moonlight And Madness
15. Time Floats On
16. Epiphany
17. Bach Lullaby (Instrumental)
18. Father, Son & Holy Ghost
19. Remnants of a Lullaby
20. The Safest Way Into Tomorrow (Reprise)
21. Embers (Instrumental)

Bonus Tracks
22. Child of the Night
23. Believe
24. Nutrocker (Instrumental)
25. Carmina Burana
26. Tracers (Instrumental)

Exclusive Live Tracks
27. Requiem (Live 2010)
28. Toccata – Carpimus Noctem (Live 2010)

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