TOURNIQUET: Where Moth And Rust Destroy

Wahrscheinlich waren meine Erwartungen, die ich an das neue TOURNIQUET-Album "Where Moth And Rust Destroy" hatte, einfach zu hoch angesetzt…

Wahrscheinlich waren meine Erwartungen, die ich an das neue TOURNIQUET-Album “Where Moth And Rust Destroy” hatte, einfach zu hoch angesetzt. Denn nach langer Auseinandersetzung mit der Scheibe wurde meine anfängliche Euphorie nach und nach gedämpft. Hätte ich das Review zu „Where Moth And Rust Destroy“ nach dem ersten Hördurchlauf geschrieben, wäre es sicherlich eine sehr positive Kritik geworden.

Letztendlich enttäuscht mich das Werk der White-Metaller TOURNIQUET schon ein wenig, zumal Marty Friedman (ex-MEGADETH) und Bruce Franklin (TROUBLE) für die Gitarrenparts zuständig waren. Jedoch entsprechen die Gitarrenlines nicht dem sonstigen Standard dieser Ausnahmemusiker. Viele einfach gestrickte Riffs, die teilweise unteres Undergroundniveau besitzen und nur selten werden Friedman und Franklin an ihren Instrumenten herausgefordert.

Musikalisch decken TOURNIQUET auf „Where Moth And Rust Destroy“ erneut ein breites Spektrum ab. Teilweise agiert die Combo sehr thrashig, wie beim Opener und Titelstück „Where Moth And Rust Destroy“ oder „Architeuthis“, dann wieder melancholisch/melodisch im dezenten Tempo („Drawn And Quartered“), ebenso hören wir fast durchgehend leicht progressive/komplexe Arrangements.

Prägnant für das gesamte Album sind die zahlreichen und des öfteren überraschenden Breaks und Tempowechsel, die an manchen Stellen sehr gut wirken, dann jedoch total fehl am Platze sind. Manche mögen dies jetzt als große Kunst ansehen, jedoch sehe ich das Gesamtbild eines Tracks, der dadurch viel an Drive und Intensität verliert. Schade, denn es sind viele gute Ansätze auf der Platte vorhanden. Der Einsatz von Streichern darf natürlich auf dem vorliegenden Album nicht fehlen und diese wurden gut ins Gefüge eingebettet. Die Vocals von Sänger Luke Easter sind ordentlich, wenn auch nicht weltbewegend, passen sich aber, durch variable Gesangslinien, den jeweiligen Stimmungen der neun Tracks an. Auf die Dauer wirken auch diese zunehmend langweiliger, was aber ebenso an den oft sehr langen Kompositionen mit verwirrenden Breaks liegt. Es gibt Bands, die ebenfalls mit Verwirrungstaktik agieren, aber das Stück an sich trotzdem aus einem Guss kommt.

Auf „Where Moth And Rust Destroy“ fehlt mir in allen Bereichen der letzte Kick.

Ich weiß, einige Fans der Band würden mich jetzt sicher gerne steinigen, weil ich ihre Helden kritisiert habe. Jedoch müssen auch Heroen irgendwann mal Federn lassen und ich bin auf eure Meinung über dieses Album gespannt (aber hört es euch echt ein paar Mal an, bevor ihr hier los wettert!).

VÖ: 24.03.2003

Spielzeit: 59:19 Min.

Line-Up:
Luke Easter – vocals

Steve Andino – bass

Ted Kirkpatrick – drums

Marty Friedman – guitars

Bruce Franklin – guitars

Produziert von Bill Metoyer
Label: Metal Blade Records

Homepage: http://members.aol.com/tourniqt

Tracklist:
Where Moth And Rust Destroy

Restoring The Locust Years

Drawn And Quartered

A Ghost At The Wheel

Architeuthis

Melting The Golden Calf

Convoluted Absolutes

Healing Waters Of The Tigris

In Death We Rise

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