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TIMO RAUTIAINEN: Loppuun Ajettu [Import]

Trotz vieler schöner Melodielinien, hervorragender Instrumentalarbeit und Rautiainens gefühlvollem Gesang ist "Loppuun Ajettu" der schlechteste TIMO RAUTIAINEN-Release der letzten Jahre.

Die zwei ersten Feststellungen zum neuen TIMO RAUTIAINEN-Album: Ganz schön alt ist er geworden, der gute Timo, und irgendwer scheint da jemand einen Zack Wylde zum Frühstück gegessen zu haben.

Das Coverartwork gibt Anlass zur Interpretation: Nach einem langen, erfüllten Leben, das viele Wendungen mitbrachte, besinnt sich ein Musiker auf seine Herkunft. Er sucht sich einige alte, treue Weggefährten und macht die Musik, mit der alles begann: Gitarrenrock.
Vorbei die Zeiten, in denen man auf Größen der Szene als Unterstützung zurückgegriffen hat, stattdessen veranstaltet TIMO RAUTIAINEN hier ein Treffen mit alten Bekannten – Nils Ursin, TRIO NISKALAUKAUS-Gitarrist Jarkko Petosalmi, Produzent Tuomo Valtonen, und und und.
Mit der Besinnung auf die eigene Herkunft ist aber keinesfalls die Zeit mit dem TRIO gemeint, auch wenn die erste Videoauskopplung Outolinto deutlich danach klingt. Loppuun Ajettu gibt einem ein Gefühl von sehr ursprünglicher Rockmusik und dieser gewissen dazugehörigen Gitarrenverliebtheit. Und gerade auf den Gitarren liegt bei diesem Album ein deutlicher Schwerpunkt und hier finden sich sehr viele liebevoll ausgearbeitete Arrangements. Wie das aber eben oft mit solchen Alben ist, muss auch bei Loppuun Ajettu das Songwriting dafür zurückstecken. Wie auch schon der Vorgänger hat das zweite Post-TRIO NISKALAUKAUS-Album eine sehr positive Ausstrahlung, ist aber nicht so aufgeblasen wie Sarvivuori. Es fehlt die tiefe Melancholie von Werken wie Hartes Land und das zusammen mit der Tatsache, dass die einzelnen Songs sehr austauschbar wirken, machen Loppun Ajettu zur schwächsten TIMO RAUTIAINEN-Veröffentlichung seit Jahren. Und das trotz vieler schöner Melodielinien, hervorragender Instrumentalarbeit und Rautiainens gefühlvollem Gesang. Von einem schlechten Album möchte man nicht reden, über den Status okay kommt es aber dennoch einfach nicht hinaus. Mag sein, dass auch hier die Texte noch mal viel rausholen würden, Nicht-Finnen hilft das aber nicht weiter.

Von daher kann man die Anschaffung auf dem Importweg nur treuen Fans empfehlen. Mit der spaßigen Rap-Einlage von Viimeistä Viedään gibt es eine handfeste Überraschung, die wirklich ausgesprochen gelungen ist – RIPULI lassen grüßen -, aber ansonst wird Loppuun Ajettu vermutlich immer den Kürzeren ziehen, wenn man im CD-Regal mal wieder nach einem TIMO RAUTIAINEN-Album greift.

Veröffentlichungstermin: 23.05.07

Spielzeit: 35:31 Min.

Line-Up:
Timo Rautiainen – Gesang. Gitarre, Mandoline, u.a.
Jarkko Peosalmi – Gitarre
Nils Ursin – Bass
Peter Engberg – Gitarre
Jussi Lampi – Schlagzeug

Produziert von Tuomo Valtonen, Sundi Coop
Label: King Foo

Homepage: http://www.timorautiainen.com

Tracklist:
1. Loppuun Ajettu
2. Kansalaispoliisi
3. Viimeistä Viedään
4. Kylätie
5. Outolintu
6. Loputon Suo
7. Veriside
8. Pitkä Katkera Miinus
9. Arkki

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