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THOSE WHO LIE BENEATH: An Awakening

Relativ eintöniger Deathcore / Deathgrind mit Potenzial. Auf dem Debüt agieren THOSE WHO LIE BENEATH aber lieber möglichst brutal, anstatt ihre zweifellos vorhandenen Fähigkeiten in gute Songs zu stecken.

Wir kennen sie alle, diese Jungs in der Pubertät, die sich gerne äußerst cool geben, dafür aber umso mehr belächelt werden. Wir kennen sie alle, diese aufstrebenden Bands, die gerne die allerbrutalsten sein wollen, dafür aber umso mehr belächelt werden. Wir kennen sie alle, diese Bands vom Schlage THOSE WHO LIE BENEATH, die eigentlich so viel könnten, aber lieber einen auf dicke Hose machen, als richtig gute Songs zu schreiben.

Dabei hätten die Amerikaner so verdammt viel Potenzial, würden sie nicht alles ohne Rücksicht auf Verluste niederballern. Dass einzig der Wunsch nach möglichst viel Brutalität kein erstrebenswertes Ziel darstellt, macht schon der Auftakt klar, denn nach “Awaken” und “8 To 5” ist man des ständigen Geknüppels samt ausladenden Blasts überdrüssig und sehnt sich – trotz hohen technischen Niveaus – nach mehr als nur eintönigem Growling in Verbindung mit Dampfwalzen Deathcore- beziehungsweise Deathgrind-Gebolze. Selbst das anschließende “Through His Eyes” mit seinem richtig coolen Intro-Lead kann da wenig ändern, wenn der Song regelmäßig in alte Standardschemata zurückfällt.

Hinter der überproduzierten Soundwand versteckt “An Awakening” tonnenweise gute Ideen

Und doch verstecken sich hinter der überproduzierten Soundwand tonnenweise gute Ideen, die selbst die moderne alles-oder-nichts-Produktion nicht zu erdrücken vermag. Da blitzt beim ausgesprochen gelungenen “As The Vultures Circle” mal ein grandioses Solo auf, “Through His Eyes” fängt sich zum Ende hin wieder in einem groovenden Riff samt darübergelegter Leadgitarre, und “Frozen Feastings” wartet gar mit schwedischen bis schwarzmetallischen Einflüssen auf. An einem besteht also definitiv kein Zweifel: THOSE WHO LIE BENEATH können richtig gutes Material schreiben, wenn sie nur wollen.

Lust dazu haben sie auf “An Awakening” aber nur eingeschränkt. Klar, zwischendurch gibt es erwähnte Lichtblicke, begeistern kann die Formation jedoch erst in den letzten acht Minuten. Das abschließende Instrumental “Still Breathing” zeigt THOSE WHO LIE BENEATH von einer gänzlich anderen Seite, weist ein Höchstmaß an Dynamik auf und kann mit grandiosen Soli, packenden Arrangements sowie abwechslungsreicher Melodieführung rundum überzeugen.

THOSE WHO LIE BENEATH sind fähige Musiker

Warum nicht gleich so, fragt man sich da. Das technisch hohe Niveau von “An Awakening” belegt schließlich, dass hier fähige Musiker am Werk sind, die auf ihrem Debüt vor lauter Brachialität einzig den Abwechslungsreichtum vollständig aus den Augen gelassen haben. Wenn der Titel wörtlich zu nehmen ist und “Still Breathing” die Phase nach dem Erwachen darstellt, dann bin ich trotzdem gespannt auf den Nachfolger dieses sehr zwiespältigen Albums.

Veröffentlichungstermin: 26.03.2010

Spielzeit: 45:00 Min.

Line-Up:
Jamie Hanks – Vocals
Kyle Rasmussen – Guitars
Taylor Danley – Guitars
Devon Berliner – Drums

Produziert von THOSE WHO LIE BENEATH
Label: Metal Blade

THOSE WHO LIE BENEATH “An Awakening” Tracklist

01. Awaken (Video bei YouTube)
02. 8 To 5
03. Through His Eyes
04. Out Of Sight, Out Of Mind
05. Building And Breaking Bridges
06. Frozen Feastings
07. Lucid Nightmare
08. A Great Farmland Romance
09. As The Vultures Circle
10. Still Breathing

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