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THE UNCHALLENGED: Sceneries [Eigenproduktion]

Stellt euch eine Bay Area-Version von einem eingängigeren und simpleren Bruder von "The Sound of Perseverance" vor, dann habt ihr so ziemlich genau das, was "Sceneries" euch bietet.

Wer als (Death) Metal-Hörer behauptet DEATH nicht zu lieben oder wer gar behauptet, sie nicht zu vermissen, der gibt sich auf verdammt dünnes Eis, Baby! Doch um THE UNCHALLENGED brauchen wir uns diesbezüglich keine Sorgen zu machen, ihnen hört man deutlich an, dass sie auf die größte aller Frickelkapellen abfahren. Die vier Thüringer sind keineswegs so unterfordert wie der Bandname vermuten lässt, denn das Material auf Sceneries hat es durchaus in sich, auch noch vier Jahre nach dem Release des Albums.

Stellt euch eine Bay Area-Version von einem eingängigeren und simpleren Bruder von The Sound of Perseverance vor, dann habt ihr so ziemlich genau das, was Sceneries euch bietet. Zweifellos, das hat Charme. THE UNCHALLENGED, seit über 15 Jahren im Geschäft, sind nicht mehr grün hinter den Ohren, wagen einen Spagat zwischen Anspruch und Eingängigkeit und meistern diese schwierige Unterfangen mit Bravour. Will heißen, dass die Songs aus catchy Riffs bestehen, die dennoch fordern und dass sich dazwischen immer wieder abgefahrene Passagen einschleichen, die dem Material die gewisse Würze geben. So haben gerade die längeren Stücke wie Empire of Insanity oder Share of Innocence ideale Voraussetzungen sich zu entfalten.

Doch auch knackig-kurze Nummern wie Causal Reasons haben nicht nur viel zu entdecken, sie treffen genau das Nervenzentrum des Hörers und sorgen für ekstatische Zuckungen in der Nackengegend. Toll, wie THE UNCHALLENGED Härte, Anspruch und Simplizität gekonnt verbinden. Kein Gramm überschüssige Frickelei findet sich auf diesem Album, kein Solo zuviel, dieser Drahtseilakt ist wirklich gelungen. Auch die Musiker sind wirklich fit, gerade die Gitarristen legen großes Können an den Tag, erstaunlich, vor allem da Klampfer Enrico Neidhardt dazu auch noch stilecht kreischen muss. Und auch Schlagzeuger Christian liefert eine blitzsaubere Performance ab, die nicht übermäßig verspielt, aber verdammt sauber gehalten ist.

Enttäuscht wird der Hörer auch nicht von der saftigen Produktion, die alle Details ordentlich beleuchtet und dabei auch schön fett ausgefallen ist. Überhaupt ist Sceneries eine wahrlich positive Überraschung und sollte bei Fans von DEATH, sofern sie es nicht zu frickelig mögen auf positive
Resonanz sorgen. Ich hoffe allerdings, dass bald auch neues Material folgen wird, Sceneries hat ja schon einige Zeit auf dem Buckel. Schreibt an Enrico Neidhardt, Kirschenkehle 1, 98574 Schmalkalden.

Spielzeit: 45:13 Min.

Line-Up:
Enrico Neidhardt – Guitar, vocals

Oliver Brandt – Guitar

Stefan Grabe – Bass

Nico Jäger – Drums

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.the-unchallenged.de

Email: the.unchallenged@gmx.de

Tracklist:
1. Masquerade

2. Empire of Insanity

3. Paranoia

4. Share of Innocence

5. Causal Reasons

6. Mindless Fools

7. Reversal

8. Unconscious Tyrants

9. Bringers Of Sadness

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