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THE TOLD: Sedated Solace [Eigenproduktion]

Unaufgeregter und leider auch etwas zu unscheinbarer Heavy Rock- / Melodic Metal-Ableger mit Betonung auf Ersterem.

THE TOLD haben ein großes Problem: Sie sind zu unscheinbar. Während andere Bands im Melodic Metal- / Heavy Rock-Sektor dick auftragen bis zum geht nicht mehr, ist “Sedated Solace” fast schon klassisches Understatement. Sänger J. R. Lee verlässt sich auf seine entspannte, angenehme Stimmlage, wohingegen seine Kollegen vornehmlich unaufgeregte, klar strukturierte Arrangements aus dem Hut zaubern. “Mind Manipulation” pflügt durchs gemütliche Midtempo, bleibt transparent und überschaubar. Generell scheinen THE TOLD am liebsten in relaxten Geschwindigkeitsregionen unterwegs zu sein: Die cleanen Gitarren in “Side By Side” weichen nur im Refrain ihren verzerrten Pendants, welche wiederum selbst keine Anstalten zeigen, Geschwindigkeitsrekorde zu brechen.

Für seinen nüchternen Ansatz ist “Sedated Solace” zu lang

“Höher, schneller, weiter” existiert für die fünf Saarländer nicht, für den Größenwahn ihrer Kollegen haben sie wenig übrig. THE TOLD setzen auf ehrliche, unverfälschte Kompositionen. Klar, das beinhaltet in “Evil’s Black Mask” auch mal ein hartes Riff, oder einen rockigeren Ansatz (“Sick”, “Six Feet Down”), zumeist ist die verhaltene Herangehensweise dem (progressiven) Rock aber näher als dem Metal.

Einerseits ist es erfrischend, eine Band zu hören, welcher der Bombastwahn am Allerwertesten vorbei geht – aufrichtige, handgemachte Musik sieht man von den Genrevertretern im Rampenlicht kaum noch. Der Haken an “Sedated Solace” bleibt jedoch bestehen: Für diesen nüchternen Ansatz ist das Album mit seiner üppigen Spielzeit von 61 Minuten zu lang und in der Konsequenz zu gleichförmig. Hervorstechen will keiner der Songs und spannungstechnisch passiert zu wenig, um dem Hörer eine volle Stunde Aufmerksamkeit abzuverlangen.

THE TOLD verzichten auf Effekthascherei

In Verbindung mit Durchhängern der Marke “Goodbye” ist “Sedated Solace” manchmal zäh wie Kaugummi. Das Hervortreten solcher Schwächen ist leider der Preis fehlender Effekthascherei und nur durch straffere Inszenierung zu bekämpfen. Eine solche wünsche ich mir für den potenziellen Nachfolger. Aus dargelegten Gründen verbleibt dieses Debüt über weite Strecken mit einem durchwachsenen Eindruck. Das ist kein Beinbruch, allerdings wäre mit etwas griffigeren Hooklines trotz des nüchternen Credos mehr drin gewesen.

Veröffentlichungstermin: 21.05.2011

Spielzeit: 61:33 Min.

Line-Up:
J.R. Lee – Vocals
Daniel Brühl – Guitar
Alex Steinbach – Guitar
Thomas Laux – Bass
Marco Schmieden – Drums

Produziert von THE TOLD und Michael Schmidt
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.thetold.com/
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/TheTold

THE TOLD “Sedated Solace” Tracklist

01. Mind Manipulation
02. Side By Side
03. Evil’s Black Mask
04. Caged
05. Sick
06. Irony
07. Six Feet Down
08. Goodbye
09. Aftermath
10. Your Reflection
11. Beat You Down
12. On TV
13. Solace

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