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THE STORYTELLER: Tales of a Holy Quest

Im Prinzip ist Power Metal dieser Art inzwischen so aufregend wie eingeschlafene Füße. Gegenüber den Vorgängeralben konnten sich die Schweden zwar steigern, liefern aber dennoch kein Überfliegeralbum ab.

Die gute Nachricht für alle Fans von THE STORYTELLER: Die Band ist auch auf ihrem dritten Album ihrem Stil treu geblieben, hat ihn lediglich hier und dort verfeinert. Der Sound ist einen Tick fetter ausgefallen, die Refraingesänge klingen insgesamt voller, während der restliche Gesang (zum Glück) etwas tiefer gelegt wurde. Das Timbre von L-G Persson erinnert dabei mehr als einmal an Blaze Bayley. Überzeugen kann er leider immer noch nicht wirklich.

In Sachen Songwriting konnten sich die Schweden dagegen durchaus steigern. Zwar ruft schon der Opener Seed of Lies vom ersten Ton an Assoziationen mit BLIND GUARDIANs Nightfall wach. Doch insgesamt hinterlässt Tales of a Holy Quest einen überraschend positiven Eindruck. Die einfallslose Ein-Akkord-Passagen wurden auf ein Minimum reduziert, so dass der Weg frei ist für hymnische Refrains und oftmals an die Frühwerke der blinden Gardinen (deren Vorband THE STORYTELLER 2002 in Schweden waren) erinnernde Leadgitarren. Ob die Verdichtung von Atmosphäre und Melodien im Solobereich auf den Einstieg eines zweiten Gitarristen (Jacob Wennerqvist) zurückzuführen ist, weiß ich leider nicht. Aber auch in diesem Bereich ist eine Steigerung zu verzeichnen (z.B. bei der Halbballade The Mass).

Ein Überfliegeralbum ist Tales of a Holy Quest (Quest of a Holy Tale? Tales from the Twilight Holy Quest?) aber nicht geworden. Denn die schlechte Nachricht für den Rest der Menschheit: Die Band ist auch auf ihrem dritten Album ihrem Stil treu geblieben, hat ihn lediglich hier und dort verfeinert. Zitate von den nicht aus Krefeld stammenden Vorbildern gibt es immer noch zuhauf. Weder die geschickte Einbettung dieser Einflüsse noch das schön umgesetzte Titelbild können daran etwas ändern. Dass das Endergebnis trotzdem recht unterhaltsam ausgefallen ist, spricht für THE STORYTELLER.

Als Anspieltipp kann im Prinzip jedes Stück (abgesehen von der flachen Akustikballade When All Hope Has Faded) herhalten. Denn die qualitativen Unterschiede halten sich in Grenzen. Zu den Höhepunkten gehören meines Erachtens der Titeltrack und der bereits erwähnte Opener, während das schnelle Words Out of Greed doch eher gesichtslos wirkt.

Veröffentlichungstermin: 24.11.2003

Spielzeit: 45:06 Min.

Line-Up:
L-G Persson: Gesang

Fredrik Groth: Gitarre

Jacob Wennerqvist: Gitarre

Johan Solberg: Bass

Martin Hjerpe: Schlagzeug

Produziert von Fredrik Nordström
Label: Black Lodge Records

Homepage: http://www.storyteller.nu

Tracklist:
1. Voices From The Past

2. Seed of Lies

3. Conviction

4. A Holy Quest

5. Words Out of Greed

6. Chamber of Torture

7. The Mass

8. Blinded Eyes

9. When All Hope Has Faded

10. Trails of Blood

11. …And Still They Speak

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