THE SILENCE: Lord Of Mercy

Das Songwriting von THE SILENCE orientiert sich gerne an den Jugendjahren des Heavy Metal und liefert eine Art Update der ursprünglichen Stilelemente. Die Musik basiert auf flottem Riffing und treibenden Drums, ohne die Melodien zu vernachlässigen. Die Produktion klingt druckvoll und klar – sprich zeitgemäß. Solide Sache!

Wo haben die ganzen italienischen Bands in den letzten Jahren eigentlich so viele so gute Sänger ausgegraben? Statt Quietscheentchen gibt es bei THE SILENCE (Name ist nicht Programm) konkret kraftvollen Power Metal-Gesang, der einen melodischen Touch hat, sich aber souverän gegenüber der Gitarrenwand durchsetzen kann. Die Musik geizt nicht mit eingängigen Harmonien, basiert aber auf flottem Riffing und treibenden Drums. Die Produktion von Lord Of Mercy klingt druckvoll und klar – in anderen Worten: zeitgemäß. Die Band agiert als Einheit, tight, ohne spielerische Makel. Da ist es fast schon überraschend, dass das Endresultat nicht steril oder eindimensional klingt. Das liegt zum einen an der variablen Gesangsleistung, zum anderen aber auch an den ausgereiften Kompositionen, die wenig Füllmaterial und viel gutklassigen Metal bieten. Das Songwriting orientiert sich gerne an den Jugendjahren des Heavy Metal und liefert eine Art Update der ursprünglichen Stilelemente. Dazu kommt noch der weitgehende Verzicht auf Keyboards, so dass THE SILENCE im Vergleich zur Konkurrenz verhältnismäßig viel Substanz besitzen. Bestes Beispiel ist der Song In Thy Embrace mit nachhaltigen Melodien und einem abwechslungsreichen Mittelteil. Wo Bands wie GAMMA RAY und FREEDOM CALL hyperaktiv wirken, lassen THE SILENCE der Musik Freiräume, um sich zu entfalten. Und auch das instrumentale Tierra Libera weiß trotz sporadische MALMSTEEN-Ausflüge als eigenständiger Metal-Track zu gefallen.

Ein paar Haken hat Lord Of Mercy leider auch, nämlich ein paar harmlose Balladen, diverse Teile, die zu sehr nach Nummer Sicher klingen, sowie den offenbar unvermeidlichen Akzent beim Gesang, der aus Night Singer schon mal Night Finger macht. Zudem schafft das Quartett es nicht, überragende Einfälle nachhaltig auszuwerten. Unter den zahlreichen guten Stücken sucht man vergebens nach Diamanten. Wer sich zwischen Melodic-Pop-Tralala aus Finnland und überambitionierten Power Metal-Combos aus Deutschland verloren vorkommt, sollte die CD durchaus mal antesten. Man bekommt Qualitätsware geboten, die einen schönen Mittelweg aus Durchschlagskraft und Komplexität beschreitet.

Spielzeit: 65:31 Min.

Line-Up:

Alessandro Schettino: Gesang, Gitarre
Fabio Viking Cavestro: Gitarre
Overteo: Bass
Rullo: Schlagzeug

Label: Underground Symphony

Homepage: http://www.wayofsilence.com

MySpace: http://www.myspace.com/wayofsilence

Tracklist:

1. The Way Of Silence     
2. Lord Of Mercy     
3. Night Singer     
4. Witch     
5. Raining My Eyes     
6. In Thy Embrace     
7. Divine Hunger     
8. Terra Libera     
9. Wings Of Destiny     
10. Keep The Flame Alive     
11. Words Full Of Silence

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