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THE SECRET: Solve Et Coagula

Die Pornografie der Revolte.

Ein Weltuntergangskommando. Löse und verbinde. Ein Schlag in die Fresse aller, die uns korrumpieren und uns zu schlechten Menschen machen, weil sie ebenso schlecht sind. Der Kapitalismus hat nicht gewonnen, der Sozialismus hat nur zuerst verloren. Ein paar von uns schäumen über vor Hass und Verbitterung. Und jetzt ficken sie zurück, in jede verfluchte Körperöffnung, die sie finden können. THE SECRET haben eines der brutalsten Alben des Jahres parat und bedienen sich darauf bei allem, was man dazu verwenden kann, seine Verachtung auszudrücken. Nicht von ungefähr erschaffen sie etwas, das allen die Kinnlade runterkrachen lässt, die glauben, im Hard- und Grindcore alles gehört zu haben. TRAP THEM auf Black Metal, CONVERGE plus Sludge: Solve Et Coaglua fickt auch den Hörer gewaltig.

In nur fünfunddreißig Minuten wüten THE SECRET durch ihr drittes Album. Solve Et Coagula ist mit eiskalter Präzision gestaltet, bietet Spannungsbögen, extreme Heaviness, vom Wahnsinn durchzogene Geschwindigkeitsattacken, aber niemals ein Abdriften ins Chaos. Gitarrist und Songschreiber Michael Bertoldini führt die Band mit sicherer Hand durch das Album, schafft wahnsinnig gute Riffs, die Daseinsberechtigung haben, und gibt den Weg vor. Zunächst steigen wir mit dem fünfminütigem Cross Builder ein, das uns langsam und bedrohlich in die Hölle namens Erde bringt. Auf den Schauplatz des Krieges. Danach beginnt die Schlacht, Death Alive, Where It Ends, Antitalian, Weathermen, und Eve Of The Last Day zeigen nun genauso bitter und zynisch und hochintelligent wie TRAP THEM, wie man kämpfen muss, um eines Tages gegen Gott, das Geld und deren seelenlose Gefolgschaft zu gewinnen.

Nachdem THE SECRET mit ihrem flotten Mittelteil, der von brachialen Mosh-Parts bis hin zur finsteren Black Metal-Raserei reicht, sich extrem austoben, geht es am Ende von Solve Et Coagula mit den längeren, langsamen Songs Bell Of Urgency und 1968 wieder in Richtung der Heaviness des Sludge. Egal, ob die vier Italiener uns mit beeindruckender Geschwindigkeit, oder mit ihrem langsamen Nihilismus zermalmen, stets fällt auf, wie sehr sie ihre Songs unter Kontrolle haben. Das Drumming, die Gitarren, der brachiale Bass und das Geschrei, alles ist perfekt durchdacht und von Leuten gespielt, die wirklich Ahnung haben, wie man solche Songs schreiben muss, damit sie nicht wie kurze Riffsammlungen klingen. Zusammen mit Kurt Ballous Produktion, der Solve Et Coagula den dreckigen, abartigen Klang verleiht, der ihm zusteht, brillieren THE SECRET vom Anfang bis zum Ende dieses Albums.

Verpackt in ein schlichtes, aber doch tiefes Artwork von Justin Barlett, bietet Solve Et Coagula keine Erlösung. Abgefallen vom Glauben an Gerechtigkeit und das Gute, zeigen uns THE SECRET warum wir wütend sind und wie wir zum Hass bekehrt werden können, den Bann brechen sie aber nicht. Aufgelöst sind wir, nachdem das Album vorbei ist, aber kein bisschen erlöst. Viel mehr ist Solve Et Coagula ein Katalysator, damit die Wut im Menschen nicht einschläft. Lasst uns Wölfe sein, keine Schafe. Lasst sie uns zerreißen. Solve Et Coagula ist extrem intensiv. Verdammt, ich muss THE SECRET schnellstens live sehen.

Veröffentlichungstermin: 5. November 2010

Spielzeit: 34:28 Min.

Line-Up:

Marco Coslovich – Vocals
Michael Bertoldini – Guitar, Bass, Organ
Enrico Uliana – Bass, Organ
Christian Musich – Drums

Produziert von Kurt Ballou und THE SECRET
Label: Southern Lord Recordings

MySpace: http://www.myspace.com/thesecret

Tracklist:

1. Cross Builder
2. Death Alive
3. Double Slaughter
4. Where It Ends
5. Antitalian
6. Weathermen
7. Pleasure In Self Destruction
8. Eve Of The Last Day
9. Pursuit In Discomfort
10. Bell Of Urgency
11. War Desire
12. 1968

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