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THE RUINS OF BEVERAST: Foulest Semen Of A Sheltered Elite

Ein abendfüllendes Erlebnis zwischen BATHORY, SUMMONING und NAGELFAR. Wow.

Gut, dass es immer wieder positive Beispiele für Ein-Mann-Projekte im Black Metal gibt. Und im Falle von THE RUINS OF BEVERAST und ihrem dritten Album Foulest Semen Of A Sheltered Elite gibt es hier wirkliche Qualität zu erleben. Das ist überraschend, vor allem da der Vorgänger Rain Upon The Impure noch weit von einem großartigen Werk, wie diesem hier entfernt war. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass Foulest Semen Of A Sheltered Elite deutlich konzeptueller und epischer aufgebaut ist, als sein Vorgänger. Alexander von Meilenwald, der hinter diesem Projekt steckt, beweist große Kreativität und großen Mut, liefert zehn Songs, die wiederum die Kapazität einer CD mit achtzig Minuten voll ausreizen.

Zwischen BATHORY, etwas SUMMONING und viel NAGELFAR, seiner ehemaligen Band, liegt dieses Album, erschafft Welten, Kriege, Epos und Pathos. Dass das Endergebnis ein wenig nach Tolkien-Metal klingt ist zu verschmerzen, weil THE RUINS OF BEVERAST nicht unbedingt nach bösen Orks, die in die Schlacht ziehen klingen, viel mehr erschafft Foulest Semen Of A Sheltered Elite eine ganz eigene Welt, selbst wenn immer wieder tief gepitschte Sprechpassagen diesen Eindruck vermitteln könnten. Dennoch wird dank nicht selten auftretender, doomiger Passagen, die sehr nach MY DYING BRIDE zu Zeiten von As The Flower Withers klingen, immer wieder für Überraschungen und genügend Abwechslung gesorgt. Auch die Chöre klingen alles andere als nach durchschnittlichen, symphonischen Black Metal-Arrangements, God´s Ensanguined Bestiaries lässt sogar Erinnerungen an THE MELVINS wach werden.

Das einzige, was ein wenig zu kurz auf Foulest Semen Of A Sheltered Elite kommt, sind die schnellen, brutalen Parts. Zwar finden sich in fast jedem Song auch rasende Teile, aber hier hätte sich Alexander von Meilenwald gerne noch mehr austoben können. Der Atmosphäre schadet ein schneller Song wie Blood Vaults (II – Our Despots Cleanse The Levant) nämlich rein gar nicht. Dennoch, sowohl der bereits sehr epische Albumauftakt I Raised This Stone As A Ghastly Memorial, Mount Sinai Moloch, Kains Countenance Fell und das abschließende Arcane Pharmakon Messiah strahlen eine ungebrochene Faszination aus, die durch Mark und Bein geht und nicht selten einen Schauer über den Rücken jagt.

Das Songwriting ist fantastisch, das Material ist durchdacht und mit großer Ernsthaftigkeit arrangiert, die instrumentale und gesangliche Darbietung ist solide und frei von Mäkeln. THE RUINS OF BEVERAST haben mit diesem monolithischen, großen Album eine wirkliche Überraschung parat, die sich Freunde von atmosphärischem, epischen Black Metal nicht entgehen lassen dürfen. Wer am Freitag Abend der Misanthropie fröhnt, keinen ordentlichen Fantasyfilm parat hat, der drehe einfach Foulest Semen Of A Sheltered Elite auf und erlebe ein abendfüllendes Programm, allerdings ohne dem eh nicht gewollten Happy End.
Wow.

Veröffentlichungstermin: 11. September 2009

Spielzeit: 79:49 Min.

Line-Up:
Alexander von Meilenwald – Vocals, alle Instrumente
Label: Ván Records

Tracklist:
1. I Raised This Stone As A Ghastly Memorial
2. Alu
3. God´s Ensanguined Bestiaries
4. Mount Sinai Moloch
5. Transcending Saturnine Iericho Skies
6. Kain´s Countenance Fell
7. The Restless Mills
8. Theriak – Baal – Theriak
9. Blood Vaults (II – Our Despots Cleanse The Levant)
10. Arcane Pharmakon Messiah

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