THE QUILL: Hooray! It´s A Deathtrip

Cooles 70er-Rock-Album, dem allerdings die Überraschungsmomente fehlen und das in der zweiten Hälfte schwächelt und somit nicht uneingeschränkt empfohlen werden kann.

Laut Info der Plattenfirma […] dreht sich auch auf dem neuesten Machwerk der Skandinavier […] alles um Rockmusik. Sollte es wirklich so schlimm sein? Ist “Hooray! It´s A Deathtrip” tatsächlich so schlecht, dass selbst die Plattenfirma nicht anders kann, als es als Machwerk zu bezeichnen? Nein, zwar hat das vierte Album der Schweden durchaus seine Schwächen, hinterlässt aber insgesamt doch einen positiven Eindruck.

Der typische THE QUILL-Sound, den der Hörer hier geboten bekommt, zeichnet sich durch die geschickte Verknüpfung von stark 70er-lastiger, hörbar von BLACK SABBATH und LED ZEPPELIN beeinflusster Musik mit einem gehörigen Glam Rock-Einschlag aus, sowie durch die Weltklasse-Vocals von Magnus Ekvall, der mit seiner recht hohen, klaren Powerstimme die Musik veredelt. Dass der gute Mann auch ein Gespür für großartige Hooklines hat, beweist er auf “Hooray! It´s A Deathtrip” ein ums andere Mal. Sei es der Midtempo-Opener “Spinning Around”, der mit seinem genialen Gitarrenriff groovt ohne Ende und bei dem Drummer Jolle Atlagic auch durch den Einsatz einer Cowbell Akzente setzen kann, das mit ruhiger Strophe und anschließendem hymnischen Refrain und coolen Leadgitarren daherkommende “Nothing Ever Changes” oder das stark SABBATH-lastige “Come What May”. Bei “Handful Of Flies” gibt man sich fernöstlich und experimentiert mit Sitar-Klängen, ansonsten bietet dieser Song aber gewohnte Kost und ist nicht unbedingt zu den Highlights zu zählen. Ein solches hingegen ist ganz eindeutig “American Powder”, bei dem erstmals das Tempo deutlich angezogen wird und der so richtig rotzig rüberkommt und etwas an THE HELLACOPTERS erinnert.

Leider scheint Herr Ekvill aber seine hochwertigen Ideen allesamt schon für die erste Hälfte des Albums verpulvert zu haben, denn die zweite fällt qualitativ deutlich ab. Wo die meisten der bereits erwähnten Stücke auf Anhieb zünden und man ihnen auch eine Langzeitwirkung nicht absprechen kann, wirken Songs wie “Giver” mit seinem unspektakulären Refrain und den im cleanen Mittelteil effektbeladenen Vocals, oder das schnelle “Because I´m God”, das weder interessante Riffs noch Gesangslinien zu bieten hat, reichlich uninspiriert und austauschbar. Letzteres lässt sich auch daran fest machen, dass der Anfang von “Hammerhead” mit seinen verzerrten Vocals über cleane Gitarren in sehr ähnlicher Form nochmal in “Man Posed” auftaucht. Außerdem wirken alle Songs des Albums bei genauerer Betrachtung nach einem bestimmten Muster konstruiert, es mangelt an Spontanität und Überraschungen. So weiß zwar – in der ersten Hälfte der CD – jeder Song für sich genommen zu begeistern, über die Dauer eines ganzen Albums wirkt jedoch vieles zu vorhersehbar. Wer also ein Faible für 70er-Rock und keine Probleme damit hat, dass er ganz genau weiß, was er zu erwarten hat, kann mit “Hooray! It´s A Deathtrip” trotz schwächelnder zweiter Hälfte nicht viel verkehrt machen, alle anderen warten lieber weiter darauf, dass die Schweden mal ein Killeralbum abliefern werden, dass von vorne bis hinten durchgehend zu begeistern weiß.

Spielzeit: 52:14 Min.

Line-Up:
Magnus Ekwall – Vocals
Christian Carlsson – Guitars
Roger Nilsson – Bass
Jolle Atlagic – Drums

Produziert von Rickard Bengtssen

Label: Steamhammer/SPV

Homepage: http://welcome.to/thequill

Tracklist:
1. Spinning Around
2. Nothing Ever Changes
3. Come What May
4. Too Close To The Sun
5. Handful Of Flies
6. American Powder
7. Hammerhead
8. Giver
9. Man Posed
10. Because I´m God
11. Control

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner