THE LURKING FEAR: Out Of The Voiceless Grave

“Out Of The Voiceless Grave” ist mehr als das Runterbeten der Old School Death Metal-Litanei

“Weißt du noch, damals…” – mit diesen Worten dürften wohl einige der Unterhaltungen im Proberaum von THE LURKING FEAR begonnen haben. Suhlen sich ein paar Mitvierziger in Jugenderinnerungen ist das  nur für die interessant, die dabei waren. Sind die Herren jedoch gestandene Musiker, die durchaus ihren Einfluss haben und hatten, wird’s spannend. Hinter THE LURKING Fear stecken AT THE GATES– und DISFEAR-Sänger Tomas Lindberg, AT THE GATES- und THE HAUNTED-Drummer Adrian Erlandsson, Gitarrist Jonas Stålhammar (BOMB OF HADES, ex-THE CROWN), Gitarrist Fredrik Wallenberg (SKITSYSTEM) und Bassist Andreas Axelsson (DISFEAR, TORMENTED, EDGE OF SANITY). Man kennt sich seit Tapetrading-Zeiten und will den Spirit dieser Tage wieder aufleben lassen – dazu hat die Band auch eine deutliche Ansage gemacht: “Wir wollen, dass Death Metal hässlich, verschroben und besessen klingt. Wir vermissen die Dringlichkeit, Intensität und Aufrichtigkeit in vielem, was als moderner Death Metal gilt!”

Null Innovation, dafür ganz viel Herzblut

“Out of The Voiceless Grave” feiert den Old School Death Metal, als hätte es nach AUTOPSYPOSSESSION und REPULSION nie etwas Neues gegeben. Von den fünf Vollprofis darf man gute Songs erwarten – und natürlich beherrschen sie ihr Handwerk und liefern ein Dutzend Tracks ab, die sämtlichen Qualitätsstandards entsprechen. Wer Innovation erwartet, braucht sich “Out Of The Voiceless Grave” gar nicht erst anzuhören – denn bei THE LURKING FEAR geht es nicht darum, etwas Neues zu schaffen, ganz im Gegenteil. Neben den Referenzen an AUTOPSY & Co. bricht ab und zu übrigens auch die rücksichtslose Aggression von DISFEAR und SKITSYSTEM durch, etwa bei “Votex Spawn” und “The Infernal Dread”. “Starving Of The Gods”, “With Death Engraved In Their Bones” oder “Tentacles Of Blackend Horror” hingegen sind purer US-Death Metal, rumpelnd, dreckig, pfeilschnell und aufs Hektischste auf der Snare durchgetrommelt – wobei der helle, blecherne Drumsound auf Dauer leider doch etwas nervt.

Death Metal muss hässlich, verschroben und besessen klingen

“Out Of The Voiceless Grave” ist mehr als das Runterbeten der Old School Death Metal-Litanei: Es steckt so etwas wie Seele drin, Herzblut und Überzeugung. Coole Sprachsamples und ein simpel-geniales Riff lassen bei “The Cold Jaws Of Death” aufhorchen, “Upon Black Winds” überrascht mit einem einminütigen Outro mit gespenstischen Klaviertönen, der Titelsong ist quasi ein Intro, das nahtlos in den zweiten Track übergeht,  über “Winged Death” wabern unheimliche Keyboards wie Nebel über einer Moorlandschaft – diese Details machen “Out Of The Voiceless Grave” spannend und sorgen für durchgängige Düsternis. Da sind nicht nur irgendwelche Samples über die Songs gelegt worden, da hat sich jemand Gedanken gemacht, wie man Atmosphäre aufbauen und halten kann. Dazu gehört auch das großartige Coverartwork und die Referenzen an H.P. Lovecrafts Kurzgeschichte “The Lurking Fear” – ganz wie früher, Ende der Achtiger, als man statt der neumodischen CDs lieber LPs kaufte, weil die Cover einfach größer waren!

Tracklist THE LURKING FEAR  “Out Of The Voiceless Grave”

01. Out Of The Voiceless Grave (01:05)
02. Vortex Spawn (02:49)
03. The Starving Gods Of Old (03:38)
04. The Infernal Dread (03:31)
05. With Death Engraved In Their Bones (03:34)
06. Upon Black Winds (03:25)
07. Teeth Of The Dark Plains (03:08)
08. The Cold Jaws Of Death (04:27)
09. Tongued With Foul Flames (02:38)
10. Winged Death (04:40)
11. Tentacles Of Blackened Horror (04:20)
12. Beneath Menacing Sands (4:59)

Spielzeit: 42:15

Label: Century Media

Veröffentlichung: 4. August 2017

THE LURKING FEAR – Besetzung

Tomas Lindberg  – Vocals
Jonas Stålhammar  – Gitarre
Fredrik Wallenberg – Gitarre
Andreas Axelson (- Bass
Adrian Erlandsson  – Drums

Mehr im Netz:
facebook.com/thelurkingfearofficial

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner