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THE LOCUST: Plague Soundscapes

Leute, ihr seid total krank! Ihr habt sie nicht mehr alle! Euch habe ich es zu verdanken, wenn ich mal gegen einen Baum fahre! Ich liebe euch!

Euch können also auch keine schrägen Bands mehr schocken. CONVERGE? Kinderkram. THE DILLINGER ESCAPE PLAN? Für Jungfrauen. THE BLOOD BROTHERS? Lachhaft. Da muss schon was anderes her. Was für eine Scheibe macht da mehr Sinn, als eine, die den Titel Plague Soundscapes trägt? Die vier Heuschrecken aus Kalifornien wissen genau, wie sie den Hörer in die Gummizelle verfrachten. Und zwar so dermaßen, dass die Blessuren vom Kopf gegen die Wand schlagen niemals verheilen werden.

Dieses unglaublich extreme Brett ist eigentlich nur eins: Völliger, totaler, undurchdringlicher Lärm. Eine Schallmauer, die einen zerdrückt. Ekelhaft, krank und dennoch durchdacht gehen THE LOCUST zu Werke. Wenn man schwache Nerven hat, lässt man das Ding am besten gleich stehen, doch diejenigen, die nach Extremen suchen, werden hier definitiv fündig. So bescheuert, wie es sich die ersten zehn Mal vielleicht anhören mag, ist es wirklich nicht, denn irgendwann finden sich die ersten Strukturen im Gehörgang ein. Das heißt nicht, dass die Songs eingängig sind oder dass sie Hits sind, es heißt lediglich, dass man die Ausbrüche der Wahnsinnigen irgendwann mal nachvollziehen kann. Zumindest dann, wenn die Songs nicht mehr befremdlich wirken.

Doch das ist nicht leicht: Surrende Gitarrenriffs, total kranke Synthis, die den Presslufthammereffekt haben und ein Bass, der ewig dahinschnarrt und den letzten Nerv raubt, treffen auf Zahnschmerzen bereitende Schreie eines potentiellen Amokläufers und ein Schlagzeug, dessen Beats im Idealfall mal vier Takte zählbar bleiben. Ich habe sehr starke Nerven, besonders, wenn es ums Akustische geht, aber müsste ich Plague Soundscapes auch nur zwei Minuten länger ertragen, dann hätte ich wohl einen bleibenden Hirnschaden erhalten. Gerade mal 20 Minuten sind für diese Scheibe wirklich nicht zu wenig, denn für mehr von diesem Lärm am Stück ist die Menschheit noch nicht bereit.

Perfekt zur musikalischen Ausrichtung passen auch die total kaputten Lyrics: Can you spare any [social] change after fucking every social donut hole? The U.S. toilet is overflowing (and sure needs an overthrowing) with Mr. Media´s diarrhea. This dirty dickin´ disaster. All of the dirty dickin´ during a diarrhea dilemma. This dirty dickin´ dilemma Das ist der komplette Text zu Psst! Is that a Halfie in Your Pants? Noch Fragen?

Leute, ihr seid total krank! Ihr habt sie nicht mehr alle! Euch habe ich es zu verdanken, wenn ich mal gegen einen Baum fahre! Ich liebe euch!

VÖ: bereits erschienen

Spielzeit: 20:53 Min.

Line-Up:
Bobby Bray
Joseph Karam
Justin Pearson
Gabriel Serbian

Produziert von Alex Newport
Label: Anti / Epitaph

Homepage: http://www.thelocust.com

Tracklist:
1. Recycable Body Fluids in Human Form
2. Identity Exchange Program Rectum Return Policy
3. Solar Panel Asses
4. Live from the Russian Compound
5. Earwax Halo Manufactured for the Champion in All of Us
6. Wet Dream War Machine
7. Listen, the Mighty Ear is Here
8. Who Wants a Dose of the Clap
9. Teenage Mustache
10. How to Become a Virgin
11. Anything Jesus Does I Can Do Better
12. Late for a Double Date with a Pile of Atoms in the Water Closet
13. File Under „Soft Core Seizures“
14. Practiced Hatred
15. Psst! Is that a Halfie in Your Pants?
16. The Half-Eaten Sausage Would Like to See You in His Office
17. Pulling the Christmas Pig by the Wrong Pair of Ears
18. Can We Get Another Nail in the Coffin of Culture Theft?
19. Your Mantle Disguised as a Psychic Sasquatch
20. Twenty-Three Lubed Up Schizophrenics with Delusions of Grandeur
21. Captain Gaydar, it´s Time to Wind Your Clock Again
22. Priest with the Sexual Transmitted Diseases, Get Out of My Bed
23. Pickup Truck Full of Forty Minutes

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