THE LAST ACT: No Good Deed Goes Unpunished [Eigenproduktion]

THE LAST ACT stammen aus Calgary und bewegen sich irgendwo zwischen dem Hard Rock der 70er und dem US-Metal der 80er. Das Material besitzt dabei einen moderaten Härtegrad. Der Gesang kämpft mit zweifelhaftem Erfolg gegen die Instrumente an, die vom Schlagzeug dominiert werden. Die Stücke kommen ohne Pop- bzw. Kommerzeinflüsse aus. Die CD dürfte daher vornehmlich nostalgische Zeitgenossen ansprechen.

THE LAST ACT stammen aus Calgary und bewegen sich irgendwo zwischen dem Hard Rock der 70er und dem US-Metal der 80er. Der Sound der Band erinnert dabei weniger an Bands wie FIFTH ANGEL. Vielmehr besitzt der Bandsound eine ähnlich ungestüme Wucht wie die ersten SAVATAGE-Alben. Gleichzeitig schimmern immer wieder LED ZEPPELIN-Einflüsse durch. Das Schlagzeug steht im Vordergrund und bildet mit seinem Break-reichen Spiel die Basis der zehn Stücke. Darauf bauen Gitarre und Bass auf, die beide vor eindeutigen Leadpassagen zurückscheuen, sich aber auch nie allein auf die Rhythmusarbeit konzentrieren. Sowohl Mörderriffs als auch Gänsehautmelodien sucht man folglich vergeblich.

Der Reiz von No Good Deed Goes Unpunished liegt sicher in der altmodischen Herangehensweise an die Musik. Die Instrumente agieren als Einheit. Lediglich die Gitarre streut vereinzelte Licks ein. Ansonsten gibt es fast über die gesamte Laufzeit selbstverliebte Teile, die häufig scheinbar wahllos als Vers oder Refrain fungieren. Der Gesang bleibt in mittleren Lagen eher ausdruckslos. Um den Liedern wenigstens etwas Dynamik zu verleihen, gibt es immer wieder höhere Passagen, die einen flehenden Unterton haben. Dabei fällt auf, dass der Gesang stets aus einer Vielzahl von Stimmen zusammengesetzt ist, was einerseits für mehr Melodie sorgt, andererseits aber die Durchsetzungskraft schmälert.

Der Opener Broken Dawn vereint all diese Stilmerkmale zu einem anachronistischen Stück Heavy Rock. Full Volumage fällt einen Tick schneller aus, wird allerdings durch den Eifer der Saiteninstrumente immer wieder ausgebremst. Das flüssige Zusammenspiel der Akteure vermag dabei nicht über Ungereimtheiten im Songwriting hinwegzutäuschen. Vision entpuppt sich als ähnlich diffus wie die Texte, die nur sehr wage Situationen und Gefühle schildern bzw. im Fall von Vision Parallelen zwischen dem Schicksal und einem Theaterstück beschreibt. Slave To The Nerve klingt dagegen etwas erfreulicher. Das Quartett kommt nach einigen kleineren Umwegen auf den Punkt und kann erstmals mit einem schlüssigen Refrain überzeugen. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei The Memory um eine ausladende 8-Minuten-Nummer, in deren Verlauf sowohl Geigenklänge als auch elegische Gitarrensoli vorkommen.

Die zweite Albumhälfte beginnt mit The Rage und der dunklen Vorahnung, dass im weiteren Verlauf nichts Spannendes mehr passieren wird. Es gibt zwar vereinzelte Metal-Einschübe. Ansonsten besitzt das Material aber in einen moderaten Härtegrad. Der Gesang kämpft mit zweifelhaften Erfolg gegen die Instrumente an, die vom Schlagzeug dominiert werden. Die Stücke kommen ohne Pop- bzw. Kommerzeinflüsse aus und klingen dementsprechend sperrig. Der Titeltrack gewinnt erst gegen Ende Fahrt und verstärkt den zerfahrenen Eindruck. Das recht flotte What Are You Waiting For bleibt ebenfalls konturlos. Das abschließende Struggle beginnt sehr ruhig. Sänger Colin Murphy kann sich hier erstmals gegenüber seinen Mitmusikern behaupten. Richtig beeindruckend klingt seine solide Stimme hier aber nicht. Im weiteren Verlauf werden die Gitarren zwar heavier, der Song bleibt aber ansonsten zurückhaltend. Der Gesang windet sich durch die sieben Minuten Spielzeit.

Dass THE LAST ACT sich dem Mainstream derart konsequent verweigern, ist an sich durchaus lobenswert. Das Resultat klingt allerdings ziemlich eintönig, da es an Akzenten fehlt. Der ungeschliffene Sound verstärkt diesen Eindruck zusätzlich. Einzig nostalgische Zeitgenossen dürfte die CD daher ansprechen. Allerdings sind die in aller Regel mit ihrer bestehenden Plattensammlung glücklich und zufrieden.

Veröffentlichungstermin: 30.10.2004

Spielzeit: 57:32 Min.

Line-Up:
Colin Murphy: Gesang

Jeff Larsen: Gitarre

Stan Engelage: Bass

Shawn Speirs: Schlagzeug

Produziert von Henry Small und THE LAST ACT

Homepage: http://www.thelastact.com

Email: info@thelastact.com

Tracklist:
1. Intro

2. Broken Dawn

3. Full Volumage

4. Vision

5. Slave To The Nerve

6. The Memory

7. Rage

8. Guilded Justice

9. No Good Deed Goes Unpunished

10. What Are You Waiting For?

11. Struggle

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