THE KONSORTIUM: The Konsortium

Eisige Avantgarde mit zweifelhafter Lebensdauer.

Semi-geheimnisvoll, diese Avantgarde-Black-Metal-Vereinigung aus Norwegen. Zwar verbirgt man sich hinter Masken und lässt nur von einem oder zwei Beteiligten den Namen fallen, aber innerhalb der Internet Community kursieren bezüglich der Identitäten plausible Mutmaßungen — nachlesen möge man dies an entsprechenden Orten.

Es ist ohnehin nicht abwegig, anzunehmen, dass THE KONSORTIUM jetzt nur kurz für Szenefurore sorgen und danach länger oder gar für immer in der Versenkung verschwinden; seit dem Demo, dem ersten Lebenszeichen, vergingen drei Jahre (von der ähnlich langen Zeitspanne von Gründung bis zu jener Veröffentlichung ganz zu schweigen!) und die darauf enthaltenen Songs finden sich nun auch auf der Full Length wieder. Kurzum: Arbeitstempo und Output-Menge sind gering.

Betrüblich gering, denn The Konsortium ist ein großartiges Werk, wie es öfter geschrieben werden sollte, obgleich schwer zu fassen und schwer zu verdauen. Das Großteil des Sounds und Handwerkes entstammen der SATYRICON-Schule, man beschreitet kühl und kontrolliert das Gebiet, wo CODE, VULTURE INDUSTRIES und auch DARK FORTRESS wandeln, aber trittfester als die beiden erstgenannten, ohne Verrenkung und Verjaultheit, und ohne sich von ekstatischer Entrückung davontragen zu lassen wie Letztere.

Wen es bei melodischen Vocals bis hin zu choralen Passagen, die stellenweise auch bei THE KONSORTIUM erklingen, schüttelt, den wird es ganz abspenstig machen, wenn er von der aufwendigen Produktion, die Empörten schimpfen es poliert, hört.

Wenn all diese Hinderungsgründe und Schwellenängste bezwungen sind, sperrt sich dieses Werk in seiner allgegenwärtigen, aber verhaltenen Komplexität immer noch, es ballert und stampft an einem Vorüber und erscheint eingängig, verlangt einem aber Aufmerksamkeit und Hingabe ab, es will, dass man sich im Dunkeln mit ihm hinsetzt und an seinem zähen Äußeren nagt, bis es sein pechschwarzes Mark freigibt. Und dann schmeckt es immer noch bitter.

Aber hierfür hat man vermutlich viel Zeit. Drei, vier Jahre? Eine THE-KONSORTIUM-Legislaturperiode? Es besteht also keine Eile, sich in die Klangstudienkemenate zurückzuziehen, schon gar nicht jetzt, wo der Sommer zurückgekehrt ist. Herbst genügt. Und man wird immer noch sagen können: Damals – ich hatte es doch gleich gesagt! Widersprechen werden allenfalls jene Fleißhuber, die mit Bescheidwissen möglichst früh dran waren, da sie die erste verregnete Sommerhälfte im Dunkeln verbrachten. An THE KONSORTIUM und anderen Perlen nagend.

Veröffentlichungstermin: 24.06.2011

Spielzeit: 36:46 Min.
Label: Agonia Records
Mehr im Netz: http://www.myspace.com/thekonsortiummetal

Tracklist:
1. Gasmask Prince     
2. Lik Ulven
3. Under the Black Flag
4. Decomposers
5. Knokkeklang
6. Slagens Barn
7. Onwards! Onwards!
8. Tesla

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