Willkommen beim Winterfest der Schlagermusik, moderiert wird das Ganze von Florian Silbereisen und Brett Detar, der die größten Herzschmerznummern überhaupt von sich gibt. Aber Spaß beiseite, THE JULIANA THEORY machen doch nur Mucke um Mädels rumzukriegen, oder? Ich meine, soviel Herzschmerz schaffen nicht mal HIM in ihre Alben zu packen.
Aber bevor ich von so viel Gefühl noch vollkommen krank werde, kommen wir lieber zur Musik. Die ist an und für sich eigentlich ganz passabel. Zwar Heulsusenemo der ärgsten Sorte, aber Songs schreiben haben die sensiblen Amis doch drauf. Die Songs sind vollgestopft mit Melodien, die sofort im Ohr hängen bleiben, mit Hooklines und seichtem Popappeal, dass man auf diesem Schleim glatt ausrutschen könnte, siehe das fast schon geniale My Heart is a Soldier. Härte sucht man trotz allem nicht ganz vergeblich, in Shotgun Serenade beispielsweise lassen THE JULIANA THEORY auch mal ordentlich die Gitarren krachen und in French Kiss Off wird auch mal gut gerockt.
Größtenteils jedoch gibt es was für die Emomädels, denen gerade ihr wilder neuer Freund xBillx davongelaufen ist. Jetzt, versteht mich bitte nicht falsch, weil musikalisch hat dieses Album wirklich seine Reize und bietet auch für gestandene Mannsbilder was. Aber ganz ehrlich, mit der Zeit macht mich diese Scheibe einfach krank, vielleicht liegt es auch daran, dass ich in einer festen Beziehung leben und nichts zu Heulen habe und nicht solche Dramen, wie der Texter dieser Scheibe erlebe. Im Großen und Ganzen sind THE JULIANA THEORY allerdings eine der besseren Bands im bunten Emozirkus. Mit den wirklich guten Bands können die fünf Amis nicht mal ansatzweise mithalten, aber von der Ausschussware des Genres sind sie wirklich weit entfernt.
Glattgebügelt und auf Hit getrimmt ist diese Scheibe mit Sicherheit, aber wenigstens kann die Band das, was sie tut. Alles in allem ist Deadbeat Sweethearbeat wohl die ideale Scheibe für eure kleine Schwester, wenn sie mal wieder mit dem Teddybär im Arm durch die Pubertät jettet. Und ganz heimlich auch für euch, wenn euch die Melodien von This is a Lovesong for the Loveless und The Final Song einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen. Ob ihr euch dafür schämt sei euch selbst überlassen.
Veröffentlichungstermin: 18. November 2005
Spielzeit: 49:04 Min.
Line-Up:
Brett Detar – Vocals, Guitars
Joshua Fiedler – Guitars
Joshua Kosker- Guitars, Backing Vocals
Chad Alan – Bass, Backing Vocals
Josh Walters – Drums
Label: Abacus Recordings
Homepage: http://www.thejulianatheory.com
Tracklist:
1. This is a Lovesong for the Loveless
2. We Make the Road by Walking
3. Shotgun Serenade
4. Leave Like a Ghost (Drive Away)
5. My Heart is a Soldier
6. I Love You to Death (Drive Safe)
7. This Valentine ain´t no Saint
8. 10.000 Questions
9. The Final Song
10. French Kiss Off