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THE HUB: Trucker

Von Jazz und Metal…

Ihr hasst also Jazz abgrundtief. Da kann man leider nichts machen, aber seid euch einer Sache bewusst: Die Grenzen zwischen Jazz und Metal sind fließend, wie es bereits NAKED CITY, CYNIC, AGHORA, THE DILLINGER ESCAPE PLAN oder auch CRYPTOPSY eindrucksvoll bewiesen. Es wird also Zeit mal die andere Seite zu beleuchten: Jazz, der auch Metal sein könnte. THE HUB aus New York, auf die ich durch ihr permanentes Touren aufmerksam wurde sind das, was ich als solches bezeichnen würde.

Die drei Jungs sind Metal-Fans, hören Relapse-Bands und technischen Death Metal, was man ihnen, bei einem genauen Blick hinter die Songstrukturen anhört. Doch oberflächlich regiert vertrackter und schriller Jazz: Keine halbgaren, langweiligen Walking-Bass-Parts werden verwendet, das Drumming ist trotz (oder gerade wegen) des kleinen Drumkits äußerst kreativ ausgefallen. Die kleinen und großen Spielereien von Drummer Sean Noonan sind einfach atemberaubend. Hinzu kommt noch das Saxophonspiel von Dan Magay, der nicht nur durch sein NAPALM DEATH-Shirt im Booklet John Zorn und seinem NAKED CITY-Projekt als Einfluss alle Ehre macht. Von leisen Tönen (O´Brien) bis hin zu dominanten Parts (Baby) liefert er eine virtouse Vorstellung.

Außerdem ist Songwriter und Basser Tim Dahl ein echter Virtuose an seinem Instrument. Ohne großer effekthascherei, lediglich durch einen Overdrive und einen Chorus zeigt er, wie man mit einem einfachen Instrument spannende Songs anführen kann. Dies wird so spannend durch einige brutale, Metal-Riffs, wie in Cash, Ho´s, Rides, Kicks, die richtig Arsch treten. Passend dazu legt Drummer Sean auch mal den Fuß aufs Gaspedal und blastet – Kurz aber äußerst effektiv.

Gut, das nunmehr dritte Album der New York Modern Jazz Sensation – einer Beschreibung, der ich zu 100% zustimmen kann – ist nichts für Jazz-Puristen oder Metaller mit Scheuklappen, die nur Tralala-Refrains hören wollen, aber für Prog-Freaks, einige Death Metaller und natürlich Fans der oben genannten Truppen mehr als nur interessant. Und schließlich, nach vielen Hördurchläufen entpuppt sich Trucker als mehr als liebenswerte Instrumental-Scheibe, trotz des schrecklichen, typisch amerikanischem Covers. Und wenn ihr dann, nachdem ihr euch an den Schock gewöhnt habt, mal dabei seid, wenn die Jungs ihre in nur zwei Tagen eingespielten CDs präsentieren, müsst ihr euch live wegblasen lassen. Diese Jungs schlagen jede Metal-Band! Ganz große Klasse!

Spielzeit: 45:24 Min.

Line-Up:
Tim Dahl – Bass

Sean Noonan – Drums

Dan Magay – Sax
Label: Innova
Email: tsdahl@hotmail.com

Tracklist:
1. Trucker

2. You´re Welcome

3. Baby

4. Tits

5. Canada

6. O´Brien

7. Cash, Ho´s, Rides, Kicks

8. Gypsy

9. 2991

10. Burn it Down

11. Huge

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