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THE HEARTBREAK MOTEL: Nine Lives of a Tiger Cat

Melodischer Punk, eher für Emokids als für gestandene Rockburschen geeignet.

Was hier als rotziger und dreckiger Punkrock angeboten wird ist irgendwo doch eine Mogelpackung. Zumindest ich verstehe bei Rock und Dreckig etwas Anderes, als das was THE HEARTBREAK MOTEL uns bieten. Die Band ist keineswegs schlecht, aber mit dreckigem Rock and Roll haben sie soviel zu tun wie HAMMERFALL mit roher Brutalität. Nein, THE HEARTBREAK MOTEL hört man bei Sonnenschein mit herunter gekurbelten Fenstern um sich einen Sonnenbrand am Ellbogen einzufangen und nicht um in der dörflichen Schlammkuhle zu sauen.

Dennoch THE HEARTBREAK MOTEL machen handgemachte Musik, rockig, leicht und locker-flockig. Nichts Schwerverdauliches, mit zuckersüßen Melodien und unterschwelligem Pop-Appeal. Das ist nichts Verwerfliches, denn die fünf Jungs aus dem Ruhrgebiet machen ihre Sache zweifellos gut und lassen sich mit einer Ausnahme – das grausige Shadow Conspiracy – nie den Kommerzsschuh anziehen. Denn selbst wenn sie sich recht sauber klingen gibt die Musik immer noch genügend Härte her um nicht auszuwimpen. Seien es flotte Rock-Songs wie The Motivator – das auch in Form einer entbehrlichen Single veröffentlicht wurde – Just Another Protest Song und dem abschließenden Titeltrack, alles wirkt doch aufpoliert, aber dennoch merkt man, dass hier kein Uwe Fahrenkrog-Petersen die Musik geschrieben hat.

Gerade durch die schnellen Songs, in denen auch mal harsche Screams und flotte Drum-Beats verwendet werden, bekommt das Album Ecken und Kanten, die bitter nötig sind, vor allem in Hinblick auf das berechnende und schrecklich kitschige Shadow Conspiracy. Ruhiger wird es auch bei Song for Alan and the Rest of the Gang, das jedoch ein echter Ohrwurm ist und sich enorm im Gehör verankert. Auch sind einige Songs mit etwas halbgaren Übergängen ausgestattet, die beweisen dass die fünf jungen Musiker noch an sich arbeiten müssen.

Alles in allem ist Nine Lives of a Tiger Cat eher Freunden von BEATSTEAKS bis WATERDOWN als Fans der HELLACOPTERS zu empfehlen, aber ganz bestimmt keine Pflichtangelegenheit. Dafür muss der Fünfer noch einiges an Erfahrung sammeln, vielleicht auf einer ausgedehnten Tour. Dann würde auch der von der Plattenfirma versprochene Dreck kommen.

Veröffentlichungstermin: 6. September 2004

Spielzeit: 31:53 Min.

Line-Up:
Michael Laur de Manos – Vocals

Alan Kassab – Guitar

Markus Frevel – Guitar

Stefan Menzel – Bass, Backing Vocals

Frederick Matuschczyk – Drums

Label: Incendiary Records

Homepage: http://www.theheartbreakmotel.de

Email: info@theheartbreakmotel.de

Tracklist:
1. The Motivator

2. Out of Tune but in an Awesome Way

3. Song for Alan and the Rest of the Gang

4. Sweet! Sweet! Sweet!

5. Shithouse Rat Blues

6. If You Can´t Say Something Nice, Say Nothing

7. Just Another Protest Song

8. Shadow Conspiracy

9. Nine Lives of a Tiger Cat

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