THE FORSAKEN: Arts Of Desolation

Statt wie auf dem Vorgänger melodie-aufgelockerten Death Metal Songs typisch skandinavischer Prägung zu spielen, mähen die Jungs auf ausgesprochen brutale Art und Weise alles nieder – allerdings ohne an Komplexität und Raffinesse zu verlieren

Da haben die Schweden aber gleich ein ganzes Bündel Briketts nachgelegt. Schon das Debüt Manifest Of Hate klang recht aggressiv, doch mit den Nachfolger „Arts Of Desolation“ werfen die Schweden einen ungleich schwereren Hassklumpen in die Runde. Statt wie auf dem Vorgänger melodie-aufgelockerten Death Metal Songs typisch skandinavischer Prägung zu spielen, mähen die Jungs auf ausgesprochen brutale Art und Weise alles nieder – allerdings ohne an Komplexität und Raffinesse zu verlieren. Stures Geprügel sucht man auf dem Album vergeblich, stattdessen findet man bei genauem Hinhören durchweg Songstrukturen, die Brutalität und durchdachtes Songwriting vereinen, auch wenn der aggressive Aspekt deutlich im Vordergrund steht. Es scheint so, als ob AT THE GATES des öfteren Im CD-Schacht der Bandmitglieder rotierten, und auch den ein oder anderen amerikanischem Death Metal Export mögen THE FORSAKEN ganz gerne anhören.

„Injected Terror“ hat schon was von MORBID ANGEL, alleine der Songaufbau sollte jedem Engelsfan die Freudentränen in die Augen treiben, auch „Dethroned“ donnert eher im klassischen american Way of Death Metal aus den Boxen. Doch THE FORSAKEN haben keine hungerprozentige Kehrtwendung gemacht, in den Songs schimmern durchaus noch Thrash Riffings und Melodiebögen durch – aber um diese erkennen zu können, muss man zuerst eine massive Soundwand aus fiesen Vocals, donnernden Drums und mächtigen Gitarren überwinden.

Eine Band wie THE CROWN erreichen THE FORSAKEN zwar auch mit diesem Album nicht, doch Killersongs wie „Human Chapter X“ lassen erkennen, dass in dieser Band viel, sehr viel Potential steckt. Es fehlen eben noch der berühmte letzte Kick, das Quäntchen Schwarzpulver, dass dieses Feuer letztendlich zur Explosion bringt. Es bleibt ein Album, das zwar aus der Veröffentlichungsflut ragt, das aber auch keine Meisterleistung ist. Aber was ist schon vollkommen auf dieser Welt…

Tracklist:

Incubator

The Hatebreed

Cold Flesh Colony

Dethroned

Embedded Insanity

The Second Manifest

Injected Terror

Human Chapter X

Scars

Mental Degeneration

Spielzeit: 44:24

Besetzung:

Anders Sjöholm – Vocals

Stefan Holm – Gitarre

Patrik Persson – Gitarre, Bass

Nicke Grabowski – Schlagzeug

VÖ: 13. Mai 2002

Label: Century Media

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner