THE DEADWALK: Like Raging Wolves [Eigenproduktion]

Wer sich am schwächelnden Gesang nicht stört und offen für härteren Punk-Rock ist, findet hier eine solide Platte, die allerdings noch Platz für Steigerungen lässt.

Metalcore? Zu hart. Punk-Rock? Zu Soft. Punkcore? Trifft’s auch nicht hundertprozentig. Was THE DEADWALK uns hier auftischen, lässt sich nur schwer in eine Schublade stecken. Lässt der Opener “What A Shame!” zunächst noch eine gewöhnliche Metalcore-Scheibe vermuten, wird dieser Eindruck spätestens vom rockigen “Carved In Black” weit von sich gewiesen. Eines ist jedenfalls schnell klar: Die Wurzeln ihres Sounds sind bei den Italienern definitiv im Punk-Rock zu suchen. Dazu kommen neben aggressiven Screams auch hin und wieder hardcorelastige Gangshouts, die insbesondere bei den härteren Stücken wie “We Are Fire / Try To Stop Us” oder dem eingangs erwähnten “What A Shame!” besonders zur Geltung kommen. Zumeist greift Sänger Marce jedoch auf klare Vocals zurück, bei denen er aber leider sehr schnell an seine stimmlichen Grenzen stößt. Insbesondere bei gefühlvollen Passagen machen sich die Defizite seiner dünnen Stimme bemerkbar und haben so auch den einen oder anderen falschen Ton zur Folge.

THE DEADWALK sind am besten, wenn es rotzig wird

Weniger schwer fällt dieser Mangel ins Gewicht, wenn es wie in “Hypocrite” gesanglich etwas rauer zur Sache geht. Dann harmoniert der Mann am Mikro erstaunlich gut mit der Rhythmusfraktion und die Band lässt ihre große Stärke zu Tage treten: Das Schreiben von dreckigen, unkomplizierten Punkrock-Songs, die auch gern mal einen Abstecher in metallische Gefilde unternehmen. Das äußert sich dann in rotzigen Tracks à la “Self-Destructive Anthem”, die genau die richtige Portion Aggressivität bereithalten, um immer noch eingängig, aber nicht weichgespült zu klingen.

Textlich finden sich auf “Like Raging Wolves” neben gesellschaftskritischen Themen wie dem kommerziellen Abschlachten von Tieren (“Eat Me Right Now”) oder der Korruption in der heutigen Politik auch deutlich seichtere Inhalte. So wird in “Ten Shots” auf zehn Jahre Bandgeschichte zurückgeblickt, während im kompakten “We Should Write Shorter Songs (And Titles)” mit der selbsternannten Musikpolizei abgerechnet wird, die jede Gruppe in eine festgelegte Schublade packt und keinerlei Entwicklung duldet.

Womit wir wieder beim Anfang angelangt wären, denn Schubladendenken gibt es bei THE DEADWALK nicht. Wer sich am schwächelnden Gesang nicht stört und offen für derartige Musik ist, findet hier also eine solide Platte, die allerdings noch Platz für Steigerungen lässt.

Veröffentlichungstermin: 28.03.2008

Spielzeit: 40:38 Min.

Line-Up:
Marce: Vocals, Guitar Solos
Ale: Guitar, Vocals
Luca: Bass, Backing Vocals
Deni: Drums

Produziert von Gio Bottoglia und THE DEADWALK
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.thedeadwalk.net

THE DEADWALK “Like Raging Wolves” Tracklist

01. What A Shame!
02. Lost (Once Again)
03. We Are The Fire / Try To Stop Us
04. Hypocrite
05. Carved In Black
06. Positive Thinking Has Never Been So Easy
07. Self-Destructive Anthem
08. We Should Write Shorter Songs (And Titles)
09. Eat Me Right Now
10. Ten Shots
11. Satic Trip
12. I Feel Alive

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