Ich möchte mich an dieser Stelle sicherlich nicht anmaßen, mein fundiertes Insiderwissen über die Hardcore-Szene auszubreiten; was jedoch sicher ist, das sind verschiedene Abspaltungen und Gruppierungen innerhalb derselben – es stehen sich, vereinfacht gesagt, eine politisch korrekte und eine Rock´n´Roll-Fraktion gegenüber, und ich muss sagen, dass mir letztere, wenn ich mir die Holländer THE BUTCHER mal so anhöre, zumindest genau so gut gefällt wie erstere. Denn was die Käsemetzger hier auf CD gebannt haben, ist ein fett produziertes, ungemein eingängiges und mächtig in den Arsch tretendes Geschoss Hardcore Punk, das sich mit sämtlichen Genregrößen messen kann und in den Moshpits dieser Welt lange Zeit Beschäftigung garantiert.
Was dabei besonders positiv auffällt, ist das abwechslungsreiche Songwriting, welches sicherstellt, dass an Langeweile nicht zu denken ist; immer wieder wechselt sich Geknüppel mit mächtigen Moshparts ab, und auch im Gesang zeigt sich rotziges Gebrüll ebenso wie ansatzweise melodiöses Singalong-Geträller. Passend dazu erstreckt sich die Textpalette von wütenden Hasstiraden wie „Crackin´ Up“ oder „Too many morons“ über Funsongs wie „Ketchup is king“ bis hin zu angenehm suffreudigen Mitgröhlsongs mit Namen wie „Blood Sweat & Beers“ und „Down The Drain“. In „My problem is you“ findet sich zudem noch eine sympathische Abrechnung mit engstirnigen Szenepropheten: “You tell me it ain´t Hardcore, you tell me it ain´t punk / Cause we don´t sing of unity, and I´m always fucking drunk”.
Prost Mahlzeit.
VÖ: 14.02.2003
Spielzeit: 36:47 Min.
Produziert von Tony de Block
Label: Gangstyle Records
Homepage: http://www.thebutcher.nl
Tracklist:
1. Crackin´ Up
2. Ketchup is king
3. Gilles de la tourette
4. Officer Porkchop
5. Mass Destruction Manual
6. Cholesteroholic
7. Six feet under
8. S.S.P.
9. Everybody is dead now
10. Freight Train Suicide
11. Too many morons
12. My propblem is you
13. The Holy Land
14. Crash and Burn
15. Blood Sweat & Beers
16. Prime Time Sucks
17. Down The Drain
18. Wreckage
19. Mr. Sucksassfull
20. M.O.S.H.