TEXTURES: Silhouettes

Ein über weite Strecken viel zu fades Lippenbekenntnis zum Mainstream hin.

Gefahr, Gefahr! TEXTURES und das dritte Album. Nach dem tollen Vorgänger Drawing Circles sind die Erwartungen an Silhouettes nicht gerade niedrig. Hat das niederländische Sextett alles im Griff und entwickelt sich so weiter, wie man es erwartet, oder ist Silhouettes eine Stagnation? Zum Glück nicht letzteres. Leider auch nicht ersteres. Denn Album Nummer Drei ist über weite Strecken ein fades Lippenbekenntnis zum Mainstream hin.

Klar, Easy Listening bieten TEXTURES nicht, haben allerdings stellenweise eher SOILWORK zum Vorbild denn STRAPPING YOUNG LAD und MESHUGGAH. Daraus resultieren einige eingängige Refrains und Songs wie Awake und Messengers, diese laufen dem Hörer viel zu einfach rein. Leider wird man als Hörer nicht genügend gefordert. Das liegt einerseits am Gesang, der sich technisch enorm verbessert hat. Eric Kalsbeeks Clean Vocals sind sicher, klingen gut und wirken leicht zynisch, nicht poppig. Daran stören sich TEXTURES aber auch nicht, wenn es darum geht, ihre Songs auf Hitpotenzial zu trimmen und gleichzeitig anspruchsvoll zu bleiben. So einfach geht das leider nicht, wie Laments of an Icarus und Storm Warning zeigen. Diese Nummern wirken leicht konfus und etwas leidenschaftslos.

Davon abgesehen sind die Holländer zu sehr beeinflusst von ihren Vorbildern und schaffen es nicht, sich abzubnabeln, vielleicht auch Angst, man würde ins Chaos stürzen. Stattdessen lassen sich TEXTURES oftmals auf zu simple Songstrukturen ein, die den Suspense missen lassen. Dabei wären die Voraussetzungen auf diesem Album besser als je zuvor. Silhouettes versammelt sauberes Drumming, tollen Gesang und schöne unterstützende Synthesizer. Die Stakkatoriffs jedoch sind viel zu austauschbar und zeigen eine Band, die sich eindeutig in einer Sackgasse befindet.

Das Material ist also für die Verhältnisse von TEXTURES relativ ernüchternd, die Songs sind entweder zu brav oder zu konfus, die Produktion ist recht steril und wäre seelenlos ohne die Synthesizer, die hier einiges rausreißen. Auch der Gesang vermag mit seinen tollen Einfällen einiges zu retten, was die Instrumentalfraktion verschläft. Sicherlich, gute Momente haben TEXTURES in jedem der neun Songs, zu erwarten war aber etwas anderes. Da MESHUGGAH mit obZen dieses Jahr bewiesen haben, wer die die größeren Haufen macht, sollte die Entscheidung was gekauft wird schnell klar sein.

Veröffentlichungstermin: 19. April 2008

Spielzeit: 47:22 Min.

Line-Up:
Eric Kalsbeek – Vocals
Jochem Jacobs – Guitar, Backing Vocals
Bart Hennephof – Guitar
Remko Tielemans – Bass
Stef Broks – Drums
Richard Riedtdijk – Keyboards
Label: Listenable Records

Homepage: http://www.texturesband.com

Email: http://www.myspace.com/textures

Tracklist:
1. Old Days Born Anew
2. The Sun´s Architect
3. Awake
4. Laments of an Icarus
5. One Eye for a Thousand
6. State of Disobedience
7. Storm Warning
8. Messengers
9. To Erase a Lifetime

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