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TEPHRA: Tephra [LP-Version]

Nicht nur optisch erste Sahne – wer sich gerne zu ISIS und CULT OF LUNA fallen lässt wird hier sein Kleinod finden.

Idealismus, das ist es was TEPHRA aus Braunschweig auszeichnet. Nicht nur ihre Musik, auch die Art und Weise wie sie verpackt ist, zeugt von Perfektionismus. Das Debütalbum des Vierers ist ein wahrer Hingucker, immerhin gibt es die Scheibe nur als wunderschönes Vinyl zu erstehen. Oranges, transparentes Vinyl und eine verdammt schicke Aufmachung sorgen dafür, dass dieses Album desöfteren rotieren wird. Doch nicht nur das ist es was diese Scheibe auszeichnet: Die Musik – was natürlich noch wichtiger ist – ist auch absolut erste Sahne.

TEPHRA entführen uns in keine allzu neuen Sphären, doch wer sich gerne zu ISIS und CULT OF LUNA fallen lässt, der wird hier sein Kleinod finden. TEPHRA zimmern mit ihren beiden lärmenden Gitarren, mit dem drückenden Bass und den mächtigen Drums einige wahrhaft große Soundwände, die herrlich tief gehen und einige Details bereithalten. Langweilig wird das Material von TEPHRA nicht, schließlich setzen sie viele verschiedene Facetten sein. Von wütend und brutal wie in Icon und dem Instrumental 7.17, über beschwörend und düster wie in Through Our Veins oder The Abyss bis hin zu den wunderschönen Passagen in Endless Horizon und Watchin´ the Ocean – TEPHRA bieten so viel und das in nur 45 Minuten. Der Gesamteindruck leidet wider erwarten rein gar nicht darunter, so wunderbar sind die verschiedenen Songs und Passagen miteinander verbunden.

Was TEPHRA von anderen Bands dieser – eigentlich sehr undefinierten – Richtung unterscheidet sind die wahnsinnigen Wutausbrüche, die schmerzen als würde man glühend heiße Stäbe ins Herz gerammt bekommen. Es tut so gut, die Gefühlsachterbahn der Braunschweiger zu hören, sie reißt mit und bleibt immer derartig nachvollziehbar, so dass man sich immer hineinversetzen kann. TEPHRA bleiben dabei auf dem Boden, verlieren sich nie in undurchsichtigen Arrangements oder zu langwierigen Soundscapes. Was als nächstes komme weiß man auf diesem manischen Werk dennoch nie – sind es nun schmeichelnde Melodien oder herbe Sludge-Attacken. Dirigiert wird dies durch derart wilden Gesang, so dass man meinen könnte, nach 5 Minuten reißen die Stimmbänder.

Das schön trocken und rauh produzierte Album stich aus der Flut der Veröffentlichungen in jedem Fall hervor, mit ganz großen Alben wie Salvation von CULT OF LUNA oder Oceanic von ISIS kann dieser Longplayer aber nicht mithalten, auch da das Album in der zweiten Hälfte etwas abfällt. Es bleibt abzuwarten, wie sich TEPHRA noch entwickeln werden. Wenn sie weiterhin so stur und unbeirrt ihrem Weg folgen, wird dieser Noisecore-Ambient-Sludge-Bastard bald in aller Munde sein und zusammen mit THE OCEAN endlich einen würdigen nationalen Gegenpol zu dem von Skandinaviern und Amis besetztem Genre setzen. Ihr solltet nicht zögern und euch schleunigst eine der 300 schönen Kopien dieser enorm talentierten Band sichern denn ihr wisst ja: Den letzten beißen die Hunde.

Veröffentlichungstermin: 9. März 2005

Spielzeit: 45:00 Min.

Line-Up:
Aaron

Alex

Ercüment

Vinod
Label: Riptide Recordings

Homepage: http://www.tephra.de

Email: info@tephra.de

Tracklist:
1. Through Our Veins

2. Icon

3. Endless Horizon

4. 7.17

5. The Abyss

6. Watchin´ the Ocean

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