TACERE: Eras Reveries [Eigenproduktion]

Ein reizvoller Abschied von Demo-Tagen: TACERE haben laut an den Türen der Labelbosse angeklopft… und sie wurden hereingebeten.

Erst neulich ließ ich mir zum wiederholten Male das Urteil abringen, dass Finnland ein nicht zum Versieden bringender Quell guter Heavy Metal Musik ist und bleibt. Und erneut sehe ich mich veranlasst, mich zu wiederholen: es ist schier unglaublich, dass die Finnen immer wieder neue Bands hervorbringen, die scheinbar mühelos knackig melodiöse Songs vom Reißbrett ablösen, um sie erfolgsversprechend den Labelbossen unter die Nase zu halten. So auch TACERE, die sich mittlerweile von ihren Demo-Tagen verabschiedet und beim finnischen Label Suomen Metalli Musiikk einen Vertrag unterzeichnet haben. Grundlage für diesen Vertrag war nicht zuletzt Eras Reveries, das letzte einer Reihe von Demos, die das skandinavische Quintett seit 2002 auf die Beine stellte.

Um den Stil von TACERE in Worte einzufangen, lassen sich einzelne Referenzbands nicht so einfach heranziehen. Da trifft Power Metal auf Symphonic Metal und Dark Metal bietet Doom Metal Paroli. Diese Vielschichtigkeit tritt teilweise auch in ein und demselben Song zu Tage, was beispielsweise gleich dem Opener, I Devour, einen Medley-Charakter verleiht, da es Songwriter, Produzent und Tausendsassa Karri Knuuttila nicht der Mühe wert fand, fließende Übergänge zu erschaffen. Ist dieser Umstand nun kritikfähig? Nun, diese abrupten Übergänge haben schon irgendwie ihren Reiz – insbesondere, wenn man die Scheibe schon des öfteren im CD-Schacht rotieren ließ und bereits auf die nächsten Passagen wartet, um etwa von progressiven, gitarrenlastigen Abschnitten in süßliche Melodienlandschaften einzutauchen. Das hat schon etwas und kann leider nur auszugsweise auf der Homepage der Band nachvollzogen werden, wo zu jedem der sieben Songs Samples zum Download bereit stehen.

Schlussendlich hat TACERE großes Potenzial: Mit Karri Knuuttila steht der Band ein talentierter Songwriter vor, der mit teils innovativen Stilmixturen und gleichzeitig verschachteltem und melodiösem Songwriting aufwartet, das von ihm auch gesanglich gut begleitet wird. Unterstützt wird er dabei von Helena Haaparanta, die die höheren Töne anschlägt und dabei ebenfalls keine schlechte Figur macht. Das Gleiche gilt für die restliche Band, die sich keinen Aussetzer erlaubt und den Kompositionen Knuuttilas gewissenhaft folgt. Ich bin wirklich gespannt, was TACERE mit einem potenten Label im Rücken auf die Beine stellen kann. Ein grundsolides Fundament haben die Finnen mit Eras Reveries zweifellos geschaffen.

Veröffentlichungstermin: Oktober 2005

Spielzeit: 35:24 Min.

Line-Up:
Karri Knuuttila – Vocals, Guitars & Programming

Helena Haaparanta – Vocals

Jarno Vanhanen – Drums

Janne Salminen – Keyboards

Pekka Jokinen – Bass

Produziert von Karri Knuuttila
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.tacere.net

Email-Adresse der Band: tacere@tacere.net

Tracklist:
1. I Devour

2. A Voice

3. Born Of The Ground

4. Autumn Rain

5. Bitter, Regressive

6. Eras – Reveries

7. Foes Of The Sun (bonus)

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