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SVARTBY: Kom i min kittel

Gemeinsamer Saunabesuch mit KORPIKLAANI gefällig? SVARTBY sagen ja…

Schwedischer Name: Ja. Schwedische Pseudonyme: Ja. Schwedische Lyrics: Ja. Mucke, die klingt, als wäre sie an der Grenze zu Finnland bei einem gemeinsamen Saunabesuch mit KORPIKLAANI, FINNTROLL und ENSIFERUM entstanden? Das spricht ebenfalls nicht dagegen, dass es sich bei SVARTBY um eine schwedische Formation handelt. Sind sie aber nicht. Allerdings können die hier musizierenden Russen garantiert jeden Schweden unter den Tisch saufen, auch wenn die Lyrics von Kom i min kittel schon für Kursteilnehmer von Svenska 1 verständlich sind. Außerdem dürften sie bei Muttersprachlern wohl für hämisches Grinsen und Diskussionen darüber, dass nicht einmal Königin Silvia akzentfrei Schwedisch spricht, sorgen.

Selbst wenn der Schwedisch-Fetisch von SVARTBY etwas komisch anmutet – sieht man von den Lyrics ab, kann man nur bestätigen, dass die Russen ihre musikalischen Ziele erreicht haben. Hochstehend oder elitär sind diese nicht, aber die fröhliche Saufparty im Wald kann mit Kom i min kittel definitiv steigen. Und wenn man nicht im Wald ist, liefert Om trollsbryggning gar das reingesampelte Froschgequake und Bächleinrauschen neben anderen waldigen Geräuschen. Überhaupt garnieren SVARTBY ihre partytaugliche Mucke gerne mit soundmäßigem Firlefanz, dem manchmal ein unauthentischer Beigeschmack anhaftet. In Flykt över sömnigt land kommt dann noch der Rest des St. Petersburger Streichelzoos dazu, Schafe blöken, ein Hund bellt, der Wind pfeift – und danach wird Humppa-tauglich abgehottet. Musikalisch orientiert man sich dabei klar an neueren KORPIKLAANI, FINNTROLL und ENSIFERUM und die Leidenschaft, die SVARTBY dabei an den Tag legen, steckt an. Klar klingen die Keyboards fast schmerzhaft billig und stimmen in Julen av vedergällning gar Stille Nacht an. Klar ist es bizarr, wenn eine Bridge im Titelsong nach der Melodie des C64-Games Park Patrol tönt. Und ja, die Produktion könnte transparenter sein – aber ernsthaft böse sein kann man den Russen wegen dieser Schlammtritte nicht, weil sie die fröhliche Feierstimmung einfach so passend rüberbringen.

Fazit: Wer fröhliche Melodien schätzt, nach dem Waldpilzekonsum gerne trollige Sachen macht und die oben genannten Größen mag, sollte diesem spritzigen Debüt definitiv eine Chance geben. Zwar fällt Kom i min kittel spielzeitmäßig etwas knapp aus und sprengt keine Genregrenzen – aber gute Laune ist garantiert. Flotte Sache!

Veröffentlichungstermin: 08.02.2008

Spielzeit: 33:26 Min.

Line-Up:
Torhall: Vocals, Bass
Lindwurm: Gitarre
Hok: Gitarre
Giftsvamp: Keyboards, Lyrics
Somna: Drums

Produziert von Igor Anokhin, Anssi Kippo, Teemu Myyryläinen
Label: Trollzorn Records / Soulfood

Homepage: http://www.svartby.com

Tracklist:
1. Häxby
2. Kom i min kittel
3. Skogens ursinne
4. Om trollsbryggning
5. Solnedgång över träsk
6. Flykt över sömnigt land
7. Skada över er!
8. Moder av alla häxor
9. Julen av vedergällning
10. Stjärnfull natt

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