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SUMMONING: Oath Bound

Mit "Oath Bound" melden sich SUMMONING in alter Stärke zurück und legen ein Album vor, das Fans der alten Alben sowie allen Tolkien-Fans wärmstens empfohlen sei, das aber definitiv zu weit mehr taugt als zur Hintergrundberieselung für die nächste Rollenspielsitzung.

Fünf Jahre seit dem letzten Album und drei Jahre seit dem letzten Lebenszeichen in Form der Lost Tales-EP sind eine lange Zeit, die zu pausieren sich nicht jede Band leisten kann. Protector und Silenius haben sich diese Freiheit genommen, die Zeit jedoch gut genutzt: Mit Oath Bound können die beiden Österreicher an ihre alten Glanztaten anknüpfen, nachdem sie mit Stronghold und Let Mortal Heroes Sing Your Fame die selbstgesteckte Messlatte nicht ganz erreichen konnten. Thematisch beschäftigen sich SUMMONING erneut mit den Kreationen J.R.R. Tolkiens, genauer gesagt mit Geschichten und Legenden aus dem Silmarillion.

Auffallend ist zunächst die diesmal noch etwas verwaschenere Produktion des Albums, welche zwar sehr charakteristisch für SUMMONING ist, den Gitarren aber eine größere Bedeutung beimisst, indem diese im Mix vergleichsweise weit vorne platziert wurden. Die für die Band so essenziellen Keyboards haben dadurch aber nicht wesentlich an Bedeutung verloren: Die liebevoll ausgetüftelten orchestralen Klangbilder aus Streichern, Fanfaren und Flöten gehen keineswegs unter und lassen Erinnerungen an einen Film-Soundtrack aufkommen, wie es etwa auf Stronghold weitaus weniger der Fall war. Oath Bound klingt episch, majestätisch und, trotz der tendenziell hellen Klänge der Keyboards, gleichzeitig düster. So lassen die programmierten Drums, mittlerweile deutlich ausgereifter als noch auf den bisherigen Alben, mit ihrem teils bewusst maschinellen Rhythmus Bilder von der beängstigenden Kriegsmaschinerie Mordors aufkommen, und auch das gewohnte diabolische, blackmetallische Gekeife der beiden Musiker trägt seinen Teil zu diesem eigenwilligen Kontrast bei. Höhepunkt des Albums ist zweifellos das komplett in der Sprache Mordors vorgetragene Mirdautas Vras. Hier haben es Silenius und Protector geschafft, eine unheimlich bedrohliche Klangkulisse zu erschaffen, in der sie mit ganz und gar unmenschlichen Lauten für ein intensives Hörerlebnis sorgen und dem Hörer einen Schauer über den Rücken jagen – ganz groß!

Aber nicht alles ist dunkel und bedrohlich auf Oath Bound. Das Album besticht auch durch eine melancholische Erhabenheit, wie sie in den von Chören getragenen Passagen von Might And Glory und des über zwölfminütigen Land Of The Dead besonders stark zum Ausdruck kommt.

Mit Oath Bound melden sich SUMMONING in alter Stärke zurück und legen ein Album vor, das Fans der alten Alben sowie allen Tolkien-Fans wärmstens empfohlen sei, das aber definitiv zu weit mehr taugt als zur Hintergrundberieselung für die nächste Rollenspielsitzung.

Veröffentlichungstermin: 31.03.2006

Spielzeit: 69:05 Min.

Line-Up:
Silenius – Gesang, Gitarre, Keyboard

Protector – Gesang, Bass, Keyboard
Label: Napalm Records

Homepage: http://www.summoning.info

Email-Adresse der Band: richard.lederer@gmx.at

Tracklist:
1. Bauglir

2. Across The Streaming Tide

3. Mirdautas Vras

4. Might And Glory

5. Beleriand

6. Northward

7. Menegroth

8. Land Of The Dead

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