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STAGE TWO: Stage Two [Eigenproduktion]

Die fünfköpfige Band aus Deutschlands Südwesten spielt absolut hörenswerten Melodic Power Metal, der mit bewegenden Melodien und einigen Ohrwurm-Refrains aufwarten kann. Einzig der etwas zu Demo-typische Sound trübt den Hörgenuss. Insgesamt aber: Daumen hoch!

Es mangelt uns wahrlich nicht an vielversprechenden Nachwuchsbands, wie viele unserer Eigenproduktions-Besprechungen unter Beweis stellen. Ein weiteres Beweismittel dafür, das uns – ohne forensische Mittel in Anspruch nehmen zu müssen – in die Fallakte fiel, kommt aus dem Südwesten Deutschlands und ist unter dem Aktenzeichen STAGE TWO verzeichnet.

In ihrem selbstbetitelten zweiten Album liefert das Quintett flotten Melodic Power Metal ab, der von der sympathischen, klaren und irgendwie unschuldigen Stimme einer Sängerin veredelt wird. Elena Bihler, so der Name der Frontfrau im Teenager-Alter, trifft die Töne sicher und wirft bei Bedarf auch einiges an Energie in die vokalistische Waagschale. Zudem scheint sie ein besonderes Talent für eine dramaturgisch durchinszenierte Ausdrucksweise zu haben, was sich gut im eigentlichen Opener Voice From Behind äußerst, wo man ihr die Furcht und Verzweiflung problemlos abnimmt. Einzig am Volumen gilt es noch etwas zu feilen, was angesichts ihres noch jungen Alters allerdings nur zu verständlich ist.

Auch die männlichen Kollegen an den Instrumenten beweisen Talent. Zwar zeugen die langgezogenen Gitarren-Riffs, die das Grundgerüst der Songs bilden, nicht von allzu großer Verspieltheit, doch zeichnet sich die Lead Gitarre durch einige Soli und übergelagerten Leads aus, was manchmal sogar Erinnerungen an alte IRON MAIDEN-Scheiben aufkommen lässt. Auch die Rhythmus-Fraktion erledigt ihren Job grundsolide und manchmal lässt ein verspielter Bass oder ein überraschendes Break aufhorchen. Einzig kleiner Kritikpunkt ist diesbezüglich die etwas kraftlose Produktion des Schlagzeugs, dem man durchaus mehr Power beimengen hätte können. Speziell die Snare-Drum klingt einen Hauch zu sehr nach Proberaum.

Ein Lob will ich schließlich noch dem Songwriting angedeihen lassen, das trotz der Jugend der Musiker ausgereift erscheint und imstande ist, mitreißende Songs aufblühen zu lassen. So wurde Dead Angels mit einem balladesken Anfang versehen, der mit einem schon erwähnten MAIDEN-behafteten Übergang eine härtere Gangart einschlägt, dann mit einem Mittelalter-Mittelteil mit marschierenden Drums aufwartet, um schließlich wieder gegenwärtigen Metal vom Stapel zu lassen. Auch das abwechslungsreiche Loneliness lässt aufhorchen, indem es zum einen einige Tempowechsel in petto hat und zum anderen den Gitarren einiges an Spielraum lässt, um sich in Soli auszutoben. Mit Farewell hat sich die Band schließlich noch einen echten Appetithappen für den Schluss aufgehoben, der fleißig abrockt, einen ruhigen Mittelteil in Szene setzt, der von einem äußerst coolen Break abrupt abgeschlossen wird und schließlich wieder routinemäßige die vorangegangene Melodie aufnimmt, jedoch nicht ohne vorher noch schnell ein kurzes Gitarrensolo einzustreuen.

Gut sieht es also aus mit dem Bandnachwuchs: Für 7 Euro (+ 2 Euro für Verpackung und Versand) kann man sich so ein schnuckeliges Baby, das vollgepackt mit bewegenden Melodien und Ohrwurm-Refrains ist, auf der Homepage der Band zulegen, wo es mit Voice From Behind und Farewell auch MP3s des besprochenen Albums herunter zu laden gibt. Es lohnt sich!

Veröffentlichungstermin: 14.02.2005

Spielzeit: 45:59 Min.

Line-Up:
Elena Bihler – Vocals

Martin Kirsch – Guitars

Michael Koch – Guitars, Mandolin

Simon Kappeller – Bass, Backing Growls

Ole Fahnick – Drums

Gastmusiker: Sven Gallinsky (Keys), Christoph Pelgen (Gaita, Hümmelchen, Flute)

Produziert von STAGE TWO

Homepage: http://www.stage-two.de

Email: stagetwo@nexgo.de

Tracklist:
1. Times Of Silence

2. Voice From Behind

3. 451

4. Eternal Sorrow

5. Dead Angels

6. Field Of Roses

7. Song Of Anguish

8. Loneliness

9. Strange Feeling

10. Farewell

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