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SPEKTR: The Near Death Experiences

Eine grell übersteuerte Klangmasse, in der sich Industrialfetzen und frostige Black Metal-Passagen um ihre Daseinsberechtigung streiten.

Zwei Jahre nach Et Fugit Intera Fugit Irreparabile Tempus präsentiert das infernalische Duo SPEKTR mit The Near Death Experiences sein zweites Machwerk. Die Franzosen vermengen Soundtrack-artige Passagen mit Industrial-Einflüssen und frostigem Black Metal. Was auf dem Infoblatt avantgardistische Höhenflüge erwarten lässt, wird bald schon wenig überzeugende Realität, sobald The Near Death Experiences den CD-Player in Beschlag genommen hat. Aus den Boxen quillt undefinierte, grell-übersteuerte Klangmasse, die sich in den nicht-schwarzmetallisch angereicherten Parts schon mal zur nervtötenden Lärmorgie im negativen Sinn steigert.

Leider haben SPEKTR nicht nur im Produktionsbereich so ihre Probleme. Die fabrizierte Kompositionen an sich beinhalten wenig Innovatives. So hat man die Industrial geprägten, kalten Soundlandschaften schon bei THE AXIS OF PERDITION besser und vor allem stimmungsvoller gehört. Im vergleichbaren metallischeren Bereich müssen sich die Franzosen von ANAAL NATHRAKH oder ihren Landmännern BLACKLODGE geschlagen geben. Wenngleich deren SolarKult auch nicht ohne Schwächen ist, fällt The Near Death Experiences qualitätsmäßig dahinter zurück. Da helfen weder giftige Gitarren noch die einigermaßen passablen, frostigen Black Metal-Passagen in Phantom Reality, um dagegen anzukämpfen. In Whatever The Case May Be scheinen SPEKTR wenigstens im Soundtrack-Bereich die Kurve zu kriegen, da sie es hier mit interessanten, dezenten Drumming-Passagen schaffen, eine Atmosphäre à la Twin Peaks-Soundtrack zu kredenzen. Solche Lichtblicke sind allerdings von allzu kurzer Dauer, quälende Tracks wie Visualization, welche wohl eine akustische Dauertonstörung imitieren sollen, lassen die Sympathien für SPEKTR schnell schwinden.

Insgesamt also ein reichlich unbefriedigender und überflüssiger Output, der weder in den einzelnen Songs noch im Gesamteindruck zu überzeugen vermag. Da rettet auch der Videoclip nichts mehr.

Veröffentlichungstermin: 05.05.2006

Spielzeit: 47:20 Min.

Line-Up:
kl.K. (aka Krig): Drums, Vocals, Samples, Programmierung
Hth: Gitarren, Bass, Vocals, Samples, Programmierung

Label: Candlelight Records

Homepage: www.spektrscope.com

Email: vironvortex@gmail.com

Tracklist:
1. The Violent Stink Of Twitching Terror
2. Astral Decent
3. Climax
4. Phantom Reality
5. Visualization
6. Whatever The Case May Be
7. Disturbing Signal
8. Union Mystica
9. His Mind Ravaged, His Memory Shattered
10. Bonus Video: The Near Death Experience (The Screen Method)

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