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SPARZANZA: Folie á Cinq

Große Hoffnungen habe ich in die Band mit dem merkwürdigen Namen SPARZANZA gesetzt. Und bin nun überzeugt, dass ich bei einem Auftritt der Schweden vermutlich eher minder interessiert lauschen würde.

Zuerst einmal muss ich meckern, die Genreschublade entrümpeln und meine: ich verstehe unter Stoner Rock etwas ganz anderes als den sauber gespielten, glockenklaren Metal der (woher sollen sie auch sonst kommen) Schweden SPARZANZA – so zumindest werden sie im Netz angepriesen, und das vermittelt einen ganz arg falschen Eindruck.
Doch was haben SPARZANZA neben einer irreführenden Genrezuordnung und einem unfassbar schlechten Cover denn eigentlich musikalisch so auf der Schippe?
Nun, Knall! Batsch! Peng! könnte man die Sache lautmalerisch darstellen – in Worten klingt das ungefähr so: SPARZANZA sind laut, und zwar ganz schön laut.
Klingt fast so, als wäre das Quintett verdammt stolz auf ihr Y-Chromosom und die Tatsache, dass Fronter Fredrik Weileby röhren kann. Und das vor allen Dingen .. laut. Wie auch immer.

Neben dem Gesang gibt es vornehmlich, nun ja: Knall! Batsch! Peng! in Hülle und Fülle, selbst beim Midtempostück Follow Me, was wohl so eine Art Ballade sein soll, klatsch es noch aus allen Ecken kräftig und vernehmlich – einen Gang runterschalten gibt es nicht und das geht auf die Nerven.
Es ist genauso wie mit VOLBEAT, in deren Fußstapfen SPARZANZA ohne weiteres treten könnten: Nach drei, vier Songs hat man eben genug vom Gejohle und Gewurschtel, auch wenn es ohne Zweifel schlechtere Bands gibt – es gibt aber auch Bessere. Oder Vielseitigere. Oder die, die einfach ihr Ding durchziehen und die Songs nicht unbedingt von ihrem überschäumenden Testosteron schreiben lassen.

Ansonsten würde ich Folie á Cinq Spinefarm-Blindkäufern wärmstens ans Herz legen – ihr macht hier nix falsch, wer Bock auf gut gemachten Dicke-Hose-Partysound hat, kann hier auch zuschlagen. Derjenige, der ein Album zum Zuhören und Genießen sucht, sucht allerdings lieber noch ein bisschen weiter.

Veröffentlichungstermin: 18.02.2011

Spielzeit: 36:35 Min.

Line-Up:

Johan Carlsson – Bass
Calle Johannesson – Guitar
Magnus Eronen – Guitar
Fredrik Weileby – Vocals
Anders Aberg – Drums

Label: Spinefarm

Homepage: http://www.sparzanza.com

MySpace: http://www.myspace.com/sparzanza

Tracklist:

1. Temple Of The Red Eyed Pigs
2. Alone With A Loaded Gun
3. Mr. Fish
4. Follow Me
5. Crone Of Bell
6. Phoenix Down
7. Night Of The Demons
8. Eyes Wide Shut
9. Hell Is Mine
10. The Devil´s Rain
11. The Reckoning

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