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SOUTHERN GENTLEMEN: Third time is the charm

Man kann "Third time ist the charm" bequem beim Autofahren oder zum Barbecue hören, da bietet sie gute bluesige Unterhaltungsmucke die keinem wehtut. Die Wurst vom Grill rocken SOUTHERN GENTLEMEN damit aber nicht.

Vielleicht sollte man, anstatt stundenlang zu grübeln, an wen einen dieses typische Gitarrenspiel erinnert, einfach mal ins Booklet oder in die Info schaun, hm… Klar, Sound und Technik gehören natürlich eindeutig zu David T. Chastain, der sich mit CHASTAIN, seinen Soloscheiben und CJSS einen großen Namen als Guitar-Hero erspielt hat. Allerdings ist David T. Chastain nie der ganz große Sprung an die Spitze gelungen, obwohl er JOE SATRIANI, MCALPINE und Co in Nichts nachsteht. Vielleicht liegt´s auch daran, das Chastain sich immer ins Projekt einfügt hat und sich nicht mit Egoausflügen in den Vordergrund schiebt. Sein Bluesprojekt SOUTHERN GENTLEMEN kannte ich bisher nur von den neckischen Covern der beiden ersten Scheiben. Das der dritten Scheibe Third time ist the charm bietet wenig Reize, also konzentrieren wir uns lieber auf die Mucke.

Die SOUTHERN GENTLEMEN bringen einen weitestgehend recht coolen Bluesrock, der durch Chastains Spiel einen durchaus metallischen Touch bekommt. Mit Boogie-Rockern, Southern-Touch und einer Menge groovender Songs rockt man sich angenehm durch die Scheibe. Dabei gibt es wenig Schnickschnack, die Songs kommen auf den Punkt und orientieren sich an den typischen US-Bluesrock-Bands der späten 70iger/frühen 80iger. Chastains Gitarrenspiel ist erwartungsgemäß sehr zurückhaltend und fügt sich in die Schemen der traditionell bluesigen Songs ein, hier und da horcht man natürlich auf, zumeist bei den starken Leads. Allerdings fährt Chastain über die ganze Scheibe den gleichen, Phaserüberladenen Sound, der dem Ganzen statt erdigem Bluessound eher einen typischen 80iger Hard Rock-Sound verpasst. Das ist schade und für diese Mucke unpassend, denn die Stimme von Eric Johns, der nun statt Chastain das Mikro schwingt, kommt echt klasse bluesig, richtig schön dreckig und erinnert immer wieder an harte Southern-Bands wie MOLLY HATCHET, selbst bei BLACK LABEL SOCIETY würde der Mann gut reinpassen, ohne Haue vom wilden ZAKK zu kriegen. Die starke Stimme nützt aber wenig, wenn die Songs nicht richtig greifen und den richtigen Kick vermissen lassen. Anfangs dachte ich, es liegt am einlullenden Gitarrensound, aber auch nach vielen Durchläufen bleibt eigentlich nichts hängen. Die präzise, aber total unauffällig spielende Rhythmsection rettet da auch nichts. Es ist definitiv eine große Kunst, wie es die guten Blues-Rock- Bands schaffen, mit einfachsten musikalischen Mitteln basische Songs zu schreiben, die einen noch stundenlang verfolgen, oder die großen Southern-Bands, die mit wenigen Mitteln ganz große Gute-Laune-Stimmung erzeugen können. Das haben die SOUTHERN GENTLEMEN trotz guter Musiker nicht drauf, tut mir leid. Die Scheibe ist ok, die Füße wippen mit und der Gedanke nach einem eisgekühlten Southern Comfort macht sich durchaus breit, große Begeisterung bleibt aber aus, da hätte auch kein sexy Cover viel geholfen.

Man kann Third time ist the charm bequem beim Autofahren oder zum Barbecue hören, da bietet sie gute bluesige Unterhaltungsmucke die keinem wehtut. Die Wurst vom Grill rocken SOUTHERN GENTLEMEN damit aber nicht. Freunde von ZZTOP, bluesigem GARY MOORE, ROBIN TROWER und Co können ja mal reinhören.

Veröffentlichungstermin: April 2006

Spielzeit: 52:26 Min.

Line-Up:
Eric Johns – Vocals
David T. Chastain – Guitars
Dave Swart – Bass
Mike Haid – Drums

Produziert von Christian Schmid
Label: Leviathan Records

Homepage: http://www.southerngentlemen.com

Tracklist:
1. Even now
2. It´s not true
3. I don´t want you
4. I´m down
5. Caugh you red handed
6. Broken man
7. Heaven help me now
8. Going down to Texas
9. Don´t go
10. Love train
11. Reflections
12. Ladies of the night

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